Mit der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte Isselburg heute hohen politischen Besuch. Die Ministerin besuchte Isselburg im Rahmen ihrer Sommertour. Dies war allerdings keine Vergnügungsreise. Vielmehr wollte sich Hendricks über die modernisierte Kläranlage informieren.
Mit Johannes Röhring (CDU) und Ulla Schulte (SPD) waren auch zwei Mitglieder des Deutschen Bundestages mit nach Isselburg gekommen. Neben der Verwaltungsspitze mit Bürgermeister Rudi Geukes und Bauamtsleiter Klaus Dieter Spaan waren mit Dr. Theo Beine (SPD) und Markus Hötten (Grüne) auch zwei Ratsmitglieder vertreten. Auffällig war in diesem Zusammenhang, dass keineVertreter der CDU und der FDP erschienen waren. Beide Parteien waren nicht gegen die Sanierung des Klärwerkes, waren aber mit dem Kostenmanagement der Verwaltung nicht einverstanden.
Nach der offiziellen Begüßung der Ministerin durch Bürgermeister Rudi Geukes hatte Hans-Joachim Werner (Ingenieurbüro WE-Consult) das Wort. In einem Schnelldurchgang erklärte er den Verlauf der Baumaßnahme vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung. Anschließend begab sich der gesamte Tross, darunter auch ein Fernsehteam vom Hauptstadtstudio der ARD, auf den Faulturm. Auch hier ging Hans-Joachim Werner nochmal auf technische Einzelheiten des Projektes ein.
Paradebeispiel Isselburg
In einem von der ARD aufgezeichneten Interview stellte die Bundesumweltministerin Isselburg sozusagen als Paradebeispiel für die CO²-Einsparmöglichkeiten dar. „Wenn alle Kläranlangen in Deutschland so energetisch aufgerüstet würden, wie das hier in Isselburg geschehen ist, dann könnten wir jedes Jahr den Ausstoß von 600.000 Tonnen CO² vermeiden“.
Neben dem reduzierten CO²-Ausstoß spielen natürlich auch wirtschaftliche Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. So wird der jährliche Energiebedarf der Kläranlage um knapp die Hälfte gesenkt, außerdem sollen die Emissionen bei der Abwasserreinigung reduziert werden und weniger Klärschlämme entstehen. Gefördert wurde das Vorhaben auch mit Mitteln aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundes. Die Fördersumme beläuft sich auf knapp 1,4 Mill. Euro. Die Gesamtkosten für die Modernisierung schlagen mit rund 6,5 Mill. Euro zu Buche.
Nach dem offiziellen Teil trug sich die Ministerin ins Goldene Buch der Stadt ein. Danach blieb den Besuchern noch Zeit für eine Tasse Kaffee, bevor die Ministerin mit ihren Begleitern zu einem weiteren Termin nach Bottrop aufbrach.
Fotos: Frithjof Nowakewitz