Flüchtlingskinder und der Schulweg

Auch für Flüchtlingskinder besteht Schulpflicht. Aber wie kommen sie zur Schule? Mit dieser Frage befasst sich derzeit das „Netzwerk Asyl“. Bei einem Pressegespräch auf dem Gelände des Asylbewerberheimes wurde gestern deutlich, dass die Lösung diese Frage ein echtes Problem ist. Der Fahrdienst muss für vier Grundschulkinder und für sechs Kindergartenkinder geleistet werden. 

Bisher wurden die Kinder von Privatpersonen zur Schule, bzw. zum Kindergarten gebracht und von dort auch wieder abgeholt. Dieser private Fahrdienst reduzierte sich in letzter Zeit fast nur noch auf Sandra Fischer. Die 39-Jährige, die selbst fünf Kinder hat, kann die täglichen Fahrten von und zur Schule, sowie zu den Kindergärten nicht mehr im vollen Umfang leisten. Deshalb sucht das Netzwerk Asyl Männer oder Frauen, die sich an den Fahrdiensten beteiligen wollen. Voraussetzung dafür ist, dass Mann oder Frau über einen Führerschein, einen PKW und über ein flexibles Zeitfenster verfügt.

Sandra Fischer (Bildmitte)  hat nicht mehr die Zeit, um den Fahrdienst für die Kinder allein zu übernehmen (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Sandra Fischer (hinten/mitte) hat nicht mehr die Zeit, den Fahrdienst für die Kinder allein zu übernehmen. Gerd Hagemann (links) ist Mitglied im Netzwerk Asyl (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Für Gerd Hagemann, ebenfalls engagiertes Mitglied im Netzwerk Asyl, würde sich die Frage über die Notwendigkeit des Fahrdienstes nicht stellen, wenn der Standort des Asylbewerberheimes nicht am Klärwerk, sondern zentraler in Ortsnähe, wie eben am Stromberg wäre. Von dort könnten die Kinder zur Isselschule oder auch zu den Kindergärten in Isselburg laufen.

Wer sich am Fahrdienst beteiligen möchte, kann sich per Mail an Pastor Klaus Winkel (klauswinkel@t-online.de) oder an Sandra Fischer (safi75@gmx.de) wenden. Dort gibt es nähere Informationen über Bedingungen, Zeiten und Kostenerstattung.