Anholt hat es geschafft – Die Glasfaser kommt

Das Hoffen und Bangen hat jetzt ein Ende. Zumindest, was die Glasfaserinteressierten in Anholt betrifft. Nach dem Ende der Nachfragebündelung am vergangenen Montag steht nun das Ergebnis fest. Anholt hat mit 42 Prozent das Ziel und damit den Glasfaseranschluss geschafft.

Der im Bezug auf die Aktion „Glasfaser für Isselburg“ in den letzten Tagen etwas nervöser Bürgermeister Rudi Geukes strahlte heute Morgen bei der Eröffnung der Pressekonferenz über das ganze Gesicht. Die offiziellen Zahlen legte dann Mirko Tanjsek (Projektleiter bei der Deutschen Glasfaser) auf den Tisch. Und die waren für Anholt sehr erfreulich. Mit 42 Prozent wurden die erforderlichen 40 Prozent überschritten, so dass dort seitens der Deutschen Glasfaser jetzt schon mit der Feinplanung begonnen werden kann.

Mirko Tanjsek, Rudi Geukes und Michael Carbanje freuen sich über das positive Ergebnis für Anholt. Isselburg und Werth muss nun nachlegen. (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Mirko Tanjsek, Rudi Geukes und Michael Carbanje (von links) freuen sich über das positive Ergebnis für Anholt. Isselburg und Werth müssen nun nachlegen. (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Isselburg und Werth haben noch eine Chance

Isselburg und Werth haben jeweils 22 Prozent erreicht. Für den Ausbau reicht das derzeit nicht. Aber die Deutsche Glasfaser hat für die beiden Ortsteile die Nachfragebündelung bis zum 20. Juni verlängert. Das heißt, dass die Bürger in Isselburg und Werth weitere vier Wochen Zeit haben, sich für den Anschluss zu den Angebotspreisen zu entscheiden und die 40-Prozent-Hürde zu erreichen. Mirko Tanjsek ist da sehr hoffungsvoll, dass auch die beiden Ortsteile die Hürde schaffen. Dies ist aber auch die letzte Chance für Isselburg und Werth. Eine Verlängerung über den 20. Juni hinaus wird es definitiv nicht geben. Bauamtsleiter Michael Carbanje, der selbst in Isselburg wohnt, hofft natürlich auf ein positives Ende.

Infostände bei „Stilvoll“ und dem Werther Backhaus

Für Anholter Bürger, die sich bisher noch nicht für einen Glasfaseranschluss entschieden haben, besteht bis zum 20. Juni weiterhin die Möglichkeit, sich ebenfalls zu den Angebotspreisen für den Anschluss zu entscheiden. Infostände wird es aber in Anholt nicht mehr geben. Die etwas unglücklich ausgesuchten Infostände in Isselburg und Werth hingegen wurden verlegt. In Isselburg wird an jedem Mittwoch und Donnerstag von 14:30 Uhr bis 18:30 Uhr ein Infostand am Blumengeschäft „Stilvoll“ in der Hüttenstraße (gegenüber K&K) stehen. Der Standort in Werth ist Freitags ganztägig (9-13 und 14:30-18:30) im Werther Backhaus.

Info und Aktionen auch auf dem Stadtfest

Bürgermeister Geukes und Mirko Tanjsek bekräftigten, alles dafür zu tun, dass auch die Bürger in  Isselburg und Werth in den Genuss des Glasfaseranschluss kommen können. Allerdings sind jetzt in erster Linie dort auch die Bürger selbst gefordert, sich an den Infoständen oder im Internet zu informieren und sich dann auch für den Anschluss zu entscheiden. Dies sei wichtig für die Bürger selbst, für die Nachfolgegeneration und auch für die Stadtentwicklung. „Heute schon an morgen denken“. In diesem Zusammenhang kündigte die Deutsche Glasfaser an, mit einem Infostand auch auf der Anholter Pfingstkirmes und auf dem Stadtfest am 7. Juni in Isselburg vertreten zu sein.

Mirko Tanjsek machte auch deutlich, dass Heelden und Vehlingen schon jetzt wesentlich näher an eine mögliche Nachfragebündelung herangerückt sind. Man werde jetzt erst die Ergebnisse von Isselburg und Werth abwarten und dann je nach Ausgang entscheiden, wie es weitergeht.

Zu der Thematik auch ein Leserbrief von Rainer Venhorst aus Barlo.

Liebe Isselburger und Werther,

Anholt hat es verstanden!

Wir in Barlo sind froh, dass wir den Anschluss haben! Wir waren Pilot und sind heute sehr glücklich über die damalige Entscheidung!!!

hier die Begründung zur Glasfaser von Stefan Hamann aus Schöppingen. Sie versuchen auch gerade die Bürger davon zu überzeugen!!

„Wieso brauchen wir eigentlich Glasfaser? Das Datenvolumen verdoppelt sich durchschnittlich alle 2 Jahre. Schon heute ist ein klassischer DSL Anschluss für viele Anwendungsfälle nicht mehr ausreichend. Wir stehen vor einer gigantischen Digitalisierungswelle, die die Art und Weise wie wir Medien konsumieren und unser tägliches Leben und unsere Arbeit maßgeblich verändern werden.
– Videodienste wie Netflix, Amazon Prime, Maxdome und andere werden das klassische Fernsehen mittelfristig ersetzen
– Die Anzahl an Geräten die direkt oder indirekt mit dem Internet in Verbindung stehen wird massiv zunehmen (Smartphones, Tablets, Haushaltsgeräte, Hausautomatisierung)
– Die Größe der Inhalte die wir abrufen wollen, wird sich stark erhöhen. Schon heute ist beispielsweise hochauflösendes Fernsehen verfügbar, die nächsten Ausbaustufen sind bereits in Planung
– Die klassische Telefonie wird von „Voice over ip“ und Videotelefonie (Skype etc.) abgelöst
– In den Firmen werden Prozesse immer stärker digitalisiert. Modelle und CAD-Zeichnungen werden komplexer und größer, neuartige Arbeitskonzepte setzen eine schnelle und stabile Internetverbindung voraus.
– Die Landwirtschaft wird langfristig einen großen Bedarf an Informationstechnologie haben
– Breitband-Internet in ausreichender Qualität wird ein entscheidender Faktor für die Auswahl eines Wirtschaftsstandorts werden und das branchenunabhängig
Aus einigen Gesprächen habe ich mitgenommen, das viele Leute mit ihrem DSL Anschluss vollkommen zufrieden sind, da sich Internetseiten ausreichend schnell aufbauen. Das mag heute so sein, wird jedoch in Zukunft zum Problem. Zum einen wird die in einem Haushalt zur Verfügung stehende Bandbreite zukünftig von weit mehr Geräten in Beschlag genommen (Smartphones, Fernseher, Konsolen, Tablets, Herkömmliche PCs, usw.), so dass sich die Bandbreite auf viele verschiedene Geräte aufteilt. Zum anderen werden die Internetdienstanbieter immer komplexe und anspruchsvollere Inhalte bringen. So ist heute schon absehbar, das wir mit unseren Kupferleitungen in wenigen Jahren auf dem Abstellgleis stehen werden.
Wir stehen gemeinsam vor einer historischen Entscheidung für Schöppingen. Wollen wir zusammen (und zu moderaten Kosten für jeden einzelnen) in die Zukunft von Schöppingen als Wohnort und Wirtschaftsstandort investieren oder wollen wir uns auf dem Status Quo ausruhen und ins in wenigen Jahren ärgern, das wir das Momentum nicht genutzt haben.
Das ist die zentrale Frage, die sich jeder beantworten muss.