Änne aus Dröpplingsen – Wenn die Hormone Mambo tanzen

IMG_7459Eine Altengruppe und ein Frauenstammtisch. Und mittendrin ist Änne. Die Mitsechzigerin aus Dröpplingsen ist mit ihren Ansichten zur Sauberkeit und dem Thema Nummer 1 immer ganz vorn mit dabei. Sie will das eigentlich nicht, aber die anderen drängeln immer so. „Da kann ich dann wieder nicht nein sagen“. Freitag Abend sagte sie auch nicht nein, als sie im Bauerncafe Beusing-Terhorst über das Leben in Dröpplingsen berichtet.

In Dröpplingsen, einen kleinen Örtchen im Sauerland an der Sorpe-Talsperre, ist Änne augenscheinlich die Frau für alle Fälle. Und das im positiven Sinn. Sie steht frustrierten Ehefrauen mit Rat und Tat zur Seite, lässt sich aber auch gern bezüglich des Liebeslebens animieren. Sauberkeit und „untenrum“ stehen dabei im Mittelpunkt. Beides ist ein Thema, dass sie auch immer wieder mit ihrem neuen Freund Karl-Heinz bespricht. Und Nasenpopeln kann sie überhaupt nicht leiden.

Sauberkeit und „untenrum“

Ganz nach dem Motto: „Sauberkeit muss sein, untenrum sollte sein“. Da darf das Liebesspiel durchaus auch mal an anderen Orten stattfinden. Man wechselt einfach die Bettseite, muss nur aufpassen, dass man im nachhinein nicht die auf dem Nachttisch liegenden Gebisse verwechselt. Sex im Freien ist auch nicht so das Wahre. Zecken und anderes Getier könnte ja den Körper befallen. Aber man kann ja dann zu Hause ganz intensiv nach den kleinen Tierchen suchen. Macht dann ja auch wieder Spaß.

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Eine wichtige Rolle in Ännes Leben spielte bis so vor eineinhalb Jahre ihr Mann Wilhelm. Allerdings nur so lange, bis der in einer Eisdiele einen „Dolly-Buster-Eisbecher“ bestellte. Zwei riesige Kugeln mit jeweils einer Kirsche oben drauf. Wilhelm entdeckte nach 30 Ehejahre seine Liebe zu großen Kugeln auch im normalen Leben. Damit konnte Änne nicht dienen. Der Nochehemann wendete sich dann einer Frau zu, deren Oberweite der der Namensgeberin für den Eisbecher ähnelte.

IMG_7469Gehwägelchenrennen und Aida-Reise

Änne ist eine Frau, die ein überaus abwechslungsreiches Leben führt. Was in einem kleinen Ort wie Dröpplingsen vielleicht nicht ganz einfach ist. Beispielsweise laufen gerade die Vorbereitungen zum Gehwägelchenrennen an Muttertag. Zum Training geht es schon mal mit dem Dreirad auf´s Laufband. Spannend findet Änne auch die bevorstehende Reise mit der Aida. Vor allem die Männer haben es ihr dabei angetan. „Ich werd schon einen finden, weg können sie ja nicht“. Und sollte es dann doch mal nicht klappen, „gibt es ja noch den Deckoffizier“.

Thematisch unter der Gürtellinie, sprachlich aber nicht

Änne aus Dröpplingsen nahm am Freitag Abend kein Blatt vor den Mund, verpackte augenscheinlich sensible Themen, wie eben die Sauberkeit und das „untenrum“ aber in eine Wortwahl, die nicht anzüglich war, sondern das Publikum während des fast zweistündigen Auftritts zu wahren Lachsalven animierte. Änne steht auf dem Standpunkt, dass das Lachen das Salz des Lebens ist. „Sie haben heute Abend so viel gelacht, dass sie bei so viel Salz gut gepökelt lange haltbar bleiben“. Dann war aber Schluss, denn Änne musste ihren Buss nach Hause erreichen. Dort wartete ja Karl-Heinz.

Fotos: Frithjof Nowakewitz