Die ganz große Katastrophe ist ausgeblieben. Das ist das Fazit des Krisenstabes bezüglich der Hochwassersituation in Isselburg. Die Deiche haben gehalten und die Wassermenge hat die kritische Marke von 1,75 Meter nicht erreicht.
Das bedeutet aber noch keine endgültige Entwarnung. Da die umliegenden Felder und Wiesen kein Wasser mehr aufnehmen können, könnten starke Regenfälle wieder für ein Ansteigen des Wasserpegels sorgen. Davon gehen die Verantwortlichen derzeit aber nicht aus. Im Laufe des gestrigen Donnerstag war der Wasserpegel stetig bis auf 1,69 Meter gestiegen. Heute hat sich der Stand auf 1,64 Meter eingependelt, Tendenz leicht fallend.
Bürgermeister Rudi Geukes wirkte bei der heutigen Pressekonferenz schon deutlich entspannter. „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen, hatten aber auch viel Glücke“, erklärte Geukes. Aber sicherlich war auch entscheidend, so Kreisbrandmeister Johannes Thesing, dass man in Hamminkeln einen künstlichen Deichdurchbruch geschaffen hatte und somit bereits dort viel Wasser aus der Issel abfließen konnte. Auch das Öffnen der Verbindung der Issel zum Baggersee in Werth hat viel Druck rausgenommen. Und auch die niederländischen Behörden in Ulft haben ihren Teil zur Entlastung beigetragen, in dem die dortigen Schleusen geöffnet wurden und so mehr Wasser aus der Issel abfließen konnte. Landrat Dr. Kai Zwicker dankte in diesem Zusammenhang den Niederländern mit einem „hartelijk bedankt“.
Durch das Ausbleiben von Überschwemmungen ist die Gefahr aber noch nicht gebannt. Der Landrat machte deutlich, dass das Durchbrechen des Wasser durch den Deich immer noch möglich ist. Durch die starken Regenfälle auf der einen Seite und dem starken Wasserdruck der Issel andererseits könnte immer noch ein Deichbruch entstehen. „Alles ist voll wie ein Schwamm“. Die Einsatzkräft stehen deshalb weiterhin Gewehr bei Fuß. Derzeit sind noch 62 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Deich und die Pegelstände zu überwachen. Am Donnerstag waren in der Spitze 260 Kräfte von Feuerwehr, THW, DRK und Polizei im Einsatz. Auf den gesamten Tag gesehen waren es 400, erklärte Stadtbrandmeister Markus Berning.
Bürgermeister Geukes dankte all denen, die sich, in welcher Form auch immer, an den Maßnahmen beteiligt haben. Dies waren in erster Linie die Feuerwehren aus der Stadt und dem Kreis, das Technische Hilfswerk, die Polizei und die vielen freiwilligen Helfer aus der Stadt. Viele meldeten sich bei der Einsatzleitung am Rathaus, um ihre Hilfe anzubieten. Manche halfen einfach mit, wenn es darum ging, Sandsäcke zu füllen, oder am Deich zu stapeln. Einen besonderen Dank richtete Geukes auch an das DRK, dass die Einsatzkräft in einem eigens eingerichteten Zeltlager auf dem Anholter Kirmesplatz mit Essen und Trinken versorgte.
Titel/Karte: Stadt Isselburg