Am Samstag fand auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände am Wolfssee eine gemeinsame Übung der Löschzüge aus Isselburg und Millingen statt. Das aufgebaute Szenario beinhaltete einen Brand in einem Bürogebäude, sowie einen schweren Verkehrsunfall vor dem Gebäude. Bei dem Brand waren mehrere Menschen verletzt und durch die Verrauchung in akuter Lebensgefahr. Auch bei dem angenommenen Verkehrsunfall, an dem zwei PKW´s und ein Traktor beteiligt waren, wirkte eine Person leblos. In beiden Fällen war schnelles Handeln notwendig.
Obwohl beide Kommunen dicht beieinander liegen, liegt die letzte gemeinsame Übung schon mehr als vierzig Jahre zurück. Sie stammt noch aus der Zeit, als beide Orte dem damaligen Kreis Rees angehörten. Anlässlich der Einweihung des neuen Millinger Hilfeleistungslöschfahrzeug kamen Heinz-Josef Buckermann und Thomas Fingerhut aus Millingen, sowie Michael Bonnes und Peter Hüls aus Isselburg in einem Gespräch überein, dass ein gemeinsamer Einsatz im Rahmen der überörtlichen Hilfe in der Vergangenheit schon vorkam und auch in Zukunft vorkommen kann. Daher war man sich schnell einig, eine gemeinsame Übung abzuhalten.
In der gemeinsamen Planungszeit von ca. drei Monaten konnten mit dem DRK und dem Jugendrotkreuz aus Isselburg weitere Einsatzkräfte gewonnen werden. Während das DRK das Rettungsdienstpersonal stellte, sorgte das Isselburger Jugendrotkreuz für die Gestellung der perfekt geschminkten Verletzten. Hierfür sind die Jungs und Mädels des Jugenrotkreuz landesweit bekannt. Auch deswegen waren sie schon am Samstag Vormittag bei einer Übung der Feuerwehr Gelsenkirchen als perfekt geschminkte „Verletzte“ im Einsatz. Mit Dr. Thomas Wershausen nahm auch ein echter, mit dem Isselburger Löschzug befreundeter Notarzt an der Übung teil.
Ein kleines Kuriosum gab es zu Beginn. Die Adresse des Einsatzortes lautete „Am Wolfssee 1a“. Für diesen Bereich ist eigentlich der Löschzug Anholt zuständig, dessen Teilnahme an der Übung aber nicht geplant war. Durch das Auslösen des Feuerwehrmelders um 16:30 Uhr mit dem Einsatzhinweis „Feuer-Menschleben in Gefahr“ wurden aber auch die Mitglieder des Anholter Löschzuges alarmiert. Da sie schon mal da waren, wurden sie einfach in die Übung mit eingebunden.
Während unter dem Einsatz von Atemschutz diverse Feuerwehrmänner die Verletzten aus dem brennenden und verrauchten Bürogebäude retteten, kümmerte sich andere um die Verletzten in den beiden PKW´s. Ganz bewust wurden bei der Einteilung durch die Einsatzleitung die Feuerwehrmänner der verschiedenen Löschzüge „durcheinandergewürfelt“. Bei der Bergung der Verletzten in den beiden Fahrzeugen kam die mit Hydrauliköl betriebene und mit ca. 25 kg nicht eben leichte Rettungsschere zum Einsatz. Nach der Bergung wurden die Verletzten durch die DRK-Rettungskräfte in einen überdachten Sammelbereich gebracht.
Nach dem Ende des Einsatzes, dazu zählten auch die Aufräumarbeiten auf dem Gelände, trafen sich die Verantwortlichen der Löschzüge zu einer Manöverkritik. Angesprochen wurde, was verbesserungswürdig ist. Aber auch das, was gut war, blieb nicht unerwähnt.
Für den Isselburger Löschzugführer Michael Bonnes sind solche Übungen unerlässlich, denn bei möglichen gemeinsamen Einsätzen muss jeder Handgriff sitzen. Hans-Gerd Thiel vom Löschzug Millingen machte in diesem Zusammenhang noch mal darauf aufmerksam, dass es zur eigenen Sicherheit unbedingt notwendig ist, die eigene Wohnung mit sogenannten Rauchwarnmeldern auszustatten. Ab dem 1. Januar 2017 sind die Melder Pflicht. Es gibt allerdings keinen Grund, die möglichen Lebensretter nicht schon jetzt zu installieren.