Im vergangenen Jahr hing die Isselburger Verbundschule bereits am seidenen Faden. Nur durch die Anmeldung von zwei Schülern kurz vor Toreschluss konnte eine Eingangsklasse gebildet werden. In diesem Jahr klappte das nicht mehr. Mit nur elf Anmeldungen, achtzehn sind erforderlich, gibt es keine Eingangsklasse für das Schuljahr 2017/2018. Die Bezirksregierung hat bekanntermaßen das Aus der Schule beschlossen. Die Frage ist nur noch, ob sie sofort aufgelöst wird, oder ob die Schule „auslaufend“ gestellt wird. Im ersteren Fall wäre schon jetzt am Ende des Schuljahres Schluss. Alle Schüler ab der sechsten Klasse müssten durch die Eltern in Schulen umliegender Kommunen angemeldet werden. Sollte die Schule durch die anstehende Ratssitzung am 26. April auslaufend gestellt werden, dann können alle Schüler ab der sechsten Klasse bis zum Ende der zehnten Klasse in der Verbundschule bleiben. Die Tendenz bei den politisch Verantwortlichen geht in diese Richtung. Ein Ende schon im Sommer will niemand.
Nun wurden die Schüler in die Beschlussfindung nicht eingebunden. Aber sie haben ihre feste Meinung zu der aktuellen Situation. Diese wollten sie heute in einer Aktion noch mal nach außen tragen. Hierzu haben sie sich im Vorfeld an Ramkumar Kisoensingh gewand, der für die „Aufsuchende Jugendarbeit“ in der Stadt Isselburg zuständig ist. Hinzu kamen dann auch Jennifer Reich (Jugendhaus Isselburg) und Reinhard Wolff (Jugendhaus Anholt). Auch einige Eltern und Mitglieder des Fördervereins beteiligten sich an der heutigen Aktion. Eine Lehrerin wollte sich allerdings nicht beteiligen und begründete das mit dem Satz: „Keine politische Aktivitäten an der Schule“.
Die gemeinsame Aktion fand im PZ der Verundschule statt. Die anwesenden Schüler und Erwachsenen suchten gemeinsam nach einem Begriff, der mittels Hashtag in sozialen Netzwerken, wie etwa Facebook und Twitter, auffindbar sein soll. Dies soll unter #VerbundschuleIsselburgErhalten geschehen. Jeder, der sich berufen fühlt mitzumachen, kann oder soll sich mit einem Foto, auf dem der Slogan gut zu lesen ist, beteiligen.
Ramkumar Kisoensingh machte noch mal deutlich, dass diese Aktion nicht von ihm, den Eltern, oder von der Schule initiiert wurde, sondern von den Schülern selbst. Die wissen natürlich von der Entscheidung der Bezirksregierung. „Aber die Schüler wollten und wollen einfach auch ihre Meinung dazu nach außen tragen“, erklärte Ramkumar Kisoensingh. Reinhard Wolff bezeichnete die Situation als „schlimm“, weil das Aus der Schule vielfältige Folgen für die Stadt Isselburg hat.