Getauft, so richtig mit Wasser, wurde die kleine Dame nicht. Allerdings wurde sie gewogen, die Ohren wurden kontrolliert und eine Wurmkur bekam sie verpasst. Die Rede ist von Lissy, dem ca. zwei Kilo leichten Luchsmädchen, dass vor vier Wochen im Luchsgehege der Anholter Schweiz zur Welt kam. Und Lissy hat mit S.D. Prinz Emanuel zu Salm-Salm und seiner Frau Anne zwei prominente Paten.
Gestern wurde Lissy erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Begeistert war die junge Dame darüber nicht, brachte sie doch ihren Unmut mit lautem Fauchen zum Ausdruck. Tierpfleger Patrick Routjes und Tierärztin Anne Brömmling waren dementsprechend vorsichtig, denn Lissy´s Krallen sind schon jetzt nicht ganz ungefährlich. Auch die Luchsmama war nicht erfreut darüber, dass ihr Junges kurzzeitig zur medizinischen Abteilung geholt wurde. Werner Boland, Pächter des Parkes, machte im Vorfeld deutlich, dass man die Aktion abbrechen würde, wenn die Luchsmama ihr Junges gar zu aggressiv verteidigen würde. Das Tierpflegerteam musste das Junge im Gehege erstmal finden. Eingefangen wurde die kleine Dame mit einem Kescher. Alles ging gut, so dass die notwendigen Untersuchungen problemlos durchgeführt werden konnten. Die Tierärztin verkündete, dass der Luchsnachwuchs gesund sei und sich in den ersten vier Wochen sehr gut entwickelt hat.
Nach dem medizinischen Prozedere kam es dann zur Namensgebung durch das Prinzenpaar zu Salm-Salm. Zufall ist die Patenschaft nicht, denn zum Einen gehört der Park dem Fürstenhaus und zum Anderen hat sich auch Emanuels Vater, S.D. Fürst Carl Philipp zu Salm-Salm schon immer stark im Biotopwildpark Anholter Schweiz engagiert. Monika Westerhoff-Boland hatte zunächst vorgeschlagen, dem Luchsnachwuchs, je nachdem, ob Männchen oder Weibchen, den Namen vom Prinzen oder der Prinzessin zu geben. Dies stieß allerdings bei den Beiden auf wenig Gegenliebe. Beide einigten sich dann auf den Namen Lissy.
Nun gibt es jedes Jahr bei den verschiedenen Tieren Nachwuchs. Auch wenn die Geburten immer etwas Besonderes sind, so haben sie auch einen Hauch von Normalität. Bei dem Luchsweibchen ist das allerding etwas bisher Einmaliges. Lissy ist nämlich der erste Luchsnachwuchs, solange der Tierpark Anholter Schweiz besteht. Da ist es nachvollziehbar, dass die Pächter Werner Boland und Monika Westerhoff-Boland schon ein bisschen Stolz sind. „Luchse müssen sich in ihrer Umgebung wohl und heimisch fühlen, um dann auch Nachwuchs zu bekommen“, erklärte Werner Boland.
Fotos: Frithjof Nowakewitz