Isselburgs Lokalpolitiker schwankten nach Eintreffen der ersten Hochrechnungen bei der Bundestagswahl zwischen Entsetzen und Ratlosigkeit. Den Absturz von CDU und SPD nahmen Dr. Theo Beine, Fraktionsvorsitzender der SPD und Ulli Gühnen als Stadtverbandsvorsitzender der CDU mit gerunzelter Stirn zu Kenntnis. Das Ergebnis der AFD sorgte allerdings bei allen vier im Rat der Stadt vertretenen Parteien für Entsetzen.
Uwe Übelacker, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Isselburger Rat, war mit dem Ergebnis für seine Partei zufrieden. „Totgeglaubte leben eben doch länger“. Den Einzug der AFD in den Bundestag bezeichnete er allerdings als „Hammer“.
Ulrich Gühnen bezeichnete das Wahlergebnis insgesamt als furchtbar. Und das gleich in doppelter Hinsicht, nämlich für die CDU angesichts der großen Verluste und für den Einzug der AFD in den Bundestag. „Ich hoffe, dass die Verantwortlichen die richtigen Schlüsse daraus ziehen“.
Kevin Schneider, Fraktionsvorsitzer der Isselburger FDP weilte in Berlin. Für die freien Demokraten hatten sich im Rathaus an der Hüttenstraße Theo Nieland und Hermann Gebbing eingefunden. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis“, erklärte Theo Nieland. Das gute Abschneiden der FDP hat übrigens auch für die Isselburger FDP folgen, denn Kevin Schneider wird wohl als Büroleiter des FDP-Abgeordneten Karlheinz Busen nach Berlin gehen. „Kevin wird aber erst mal Fraktionsvorsitzender bleiben“, erklärte Theo Nieland. In diesem Punkt bleibt es abzuwarten, wie sich der Fraktionsvorsitz in Isselburg und die Arbeit in Berlin miteinander verbinden lassen.
Enttäuscht zeigte sich auch Dr. Theo Beine (SPD). Aufgrund des zahlenmäßigen Absturzes sieht er es aber als richtig an, als dritte politische Kraft in die Opposition zu gehen.
Die Frage, die alle Anwesenden beschäftigte ist, wie es nun in Berlin weitergeht. Nach dem die SPD sich für die Opposition entschieden hat, bleibt eigentlich nur eine Koalition von CDU, FDP und Grüne. Bürgermeister Rudi Geukes sieht das als einzige Möglichkeit.Für diese Konstellation sieht Isselburgs Grünen-Chef Uwe Übelacker allerdings wenig Chancen. „Das würde bedeuten, dass wir wichtige Standpunkte von uns aufgeben würden“, erklärte Übelacker. Außerdem würden, so Übelacker, letztendlich über eine solche Koalition die Mitglieder abstimmen. „Und ich glaube nicht, dass es dafür innerhalb der Grünen eine Mehrheit gäbe“.
Das Foto zeigt von links Uwe Übelacker, Dr. Theo Beine, Rudi Geukes, Ute Gühnen, Ulrich Gühnen.
Foto: Frithjof Nowakewitz