Trotz des überaus schlechten Wetters konnte sich Andreas Gehlmann, Vorsitzender des Schützenvereins Herzebocholt, ein Lachen nicht verkneifen. Denn auch in diesem Jahr waren es wieder mehr als 60 Traktorfahrer, die mit ihren alten, aber fein restaurierten Fahrzeugen am diesjährigen Almabtrieb in Herzebocholt teilnahmen.
Ab 13 Uhr trudelten am vergangenen Samstag nach und nach die Traktoren der Marken Fendt, Porsche, Lanz, McCormick, Hanomag und noch viele andere an der Bürgerhalle in Herzeobocholt ein. Und trotz des fiesen Nieselregens fanden sich viele Leute ein, die die restaurierten Traktoren begutachteten. Und die knatternden Schätzchen kamen nicht nur aus dem Isselburger Raum. Ma
n sah auch Fahrzeuge aus den Kreisen Wesel und Kleve.
Einer der vielen Kostbarkeiten war sicherlich der mit Holz verkleidete Deutz aus dem Jahr 1952 von Andreas Wissen aus Mehrhoog. Den Traktor hat der Wissen vor vier Jahren in Lippstadt
erworben, zu Hause dann komplett zerlegt und nach und nach restauriert. Jetzt ist der Traktor ein wahres Schmuckstück.
Kurios wirkte dagegen ein selbstgebautes Motorrad aus Holz. Besitzer Tobias Scherzinger fährt damit ab und an auf dem eigenen Gelände. Die Nutzung auf öffentlichen Straßen ist allerdings nicht erlaubt. Dagegen hat der TÜV sein Veto eingelegt.
Nach einer intensiven aber gemütlichen Stärkung mit Kaffee und Kuchen gingen dann die mehr als 60 Traktoren auf die Strecke. Über Isselburg ging es zunächst zum Parkplatz an der Wasserburg Anholt. Für die musikalische Begleitung sorgte, wie in den letzten Jahren auch immer, die holländische Unterhaltungsband „Azums Aosum“. Wie der Zufall es wollte, traf just in dem Moment auch ein Bus mit Schlossbesuchern ein. Friedlich teilten sich Traktor- und Busfahrer den Parkplatz. Die Businsassen hat der große Aufwand gefreut, haben sie doch gedacht, die Musiker spielen extra für sie.
Nach einem ca. 45-Minuten-Aufenthalt ging der Lindwurm wieder auf die Straße Richtung Werth. Dort wurden die Traktorfahrer am Heimathaus schon von vielen Zuschauern erwartet. Die Musiker liefen zur Höchstform auf und unterhielten Fahrer und Besucher. Galt bei den Fahrern ein absolutes Alkoholverbot, so genehmigten sich die Zuschauer das ein oder andere Bierchen. Für die innere Wärme sorgte auch schon mal ein Schnäppsken.
Die Tour endete wieder an der Bürgerhalle in Herzebocholt. Am Abend ging es dort dann zünftig bayrisch zu. Viele Feierwütige hatten sich dem Anlass entsprechend in Lederhosen und Dirndl gezwängt. Für die richtige Partymusik sorgte die Band „Picture One“ aus Rhede.
Fotos vom Treckerkorso gibt es hier zu sehen
Alle Fotos: Frithjof Nowakewitz