Bei der Mitgliederversammlung des Isselburger Heimatkreis kristallisierten sich zwei Fakten heraus. Zum Einen ist das der Mitgliederschwund. Mit dem Problem steht der Heimatkreis allerdings nicht allein da. Das zweite Problem ist die Tatsache, dass auch nach nun mehr als zwei Jahre die Personalie des 1. Vorsitzenden nach wie vor unbesetzt bleibt.
Die abnehmende Mitgliederzahl, derzeit sind es 284, liegt nicht etwa an einer großen Zahl von Vereinsaustritten. Der demografische Wandel zeigt, dass das Durchschnittsalter der Mitglieder immer weiter ansteigt. Derzeit liegt es bei 69 Jahre. Insgesamt sind 54 Prozent der Mitglieder älter als 69. Alle Bemühungen zur Mitgliedergewinnung, die teilweise auch mit Kosten einhergehen, waren im Jahr 2017 erfolglos. Dies schlägt sich dann auch auf die Bereitwilligkeit zur Vorstandsarbeit nieder. Nach wie vor ist die Position des 1. Vorsitzenden unbesetzt. Einfach, weil es niemand machen will.
Vorstand ist nach wie vor sehr aktiv
Aber der Vorstand um den 2. Vorsitzenden Clemens Stockhorst und Geschäftsführer Klemens Hakvoort steckt nicht den Kopf in den Sand. Ganz im Gegenteil. Nimmt man die abgeschlossenen und anstehenden Projekte, dann muss man dem verantwortlichen Vorstand ein großes Kompliment machen. Sie tun und machen trotz aller personellen Schwiergkeiten. In Zusammenarbeit mit Hobbyhistoriker Fritz Stege und mit Gerd Sandtel wurden im vergangenen Jahr weitere Publikationen in gedruckter und digitaler Form veröffentlicht, die sich mit der Vergangenheit und Gegenwart von Isselburg beschäftigen. Hierzu gehört auch ein Film von etwa 30 Minuten Länge, der beim Heimatkreis in Form einer DVD zu erwerben ist.
Prall gefüllter Veranstaltungskalender
Auch in diesem Jahr sieht der Veranstaltungskalender wieder zahlreiche Termine vor. Am 17. März steht wieder der Frühjahrsputz an. Dann treffen sich viele Mitglieder mit Besen, Schaufel, Harke und Schubkarre, um den Weg entlang der Issel von der Waschfrau bis zum Ende des Friedhofs vom Unrat zu befreien. Aber auch hier gilt: die, die sich dort engagieren, sind mittlerweile relativ hoch betagt. „Es dürfen sich gern jüngere Leute an der Aktion beteiligen“, erklärte demzufolge Klemens Hakvoort. Natürlich steht dann auch wieder ein gemeinsames Frühstück mit dem „Elführken“ an. Wer nicht weiß, was ein Elführken ist, der sollte einfach mitmachen.
Am 27. April wird wieder der Maikranz auf den Ständebaum gehoben. Auch das hat schon Tradition. Allerdings wird auch hier die Veranstaltung mangels Publikumsinteresse immer kleiner gehalten. Auch die Blumenpflanzaktion an den Brücken ist mittlerweile fester Bestandteil im To-Do-Kalender des Heimatkreis. Von Mai bis Oktober ist jeweils am ersten und dritten Sonntag im Monat der Stadtturm zur Besichtigung geöffnet. Im Juni ist eine Radtour mit einer Betriebsbesichtigung geplant. Wie Clemens Stockhorst in der Versammlung gestern berichtete, geht es zur Firma Deconta im Heeldener Industriegebiet.
Theo Beine ist neuer Beisitzer
Gewählt wurde dann gestern auch. Zwar gab es, wie erwähnt, niemanden, der sich zum ersten Vorsitzenden wählen lassen wollte. Aber es fehlten ja bis gestern auch vier Beisitzer. Dies hat sich jetzt allerdings geändert. Theo Beine hatte sich im Vorfeld schriftlich bereit erklärt, als Beisitzer im Vorstand mitzuarbeiten, sofern er denn gewählt würde. Er selbst fehlte aufgrund der parallel verlaufenden Ratssitzung. Theo Beine wurde einstimmig von den insgesamt knapp 30 Wahlberechtigten zum neuen Beisitzer gewählt.
Jubilare fehlten – Ehrungen fielen aus
Auf der Tagesordnung stand auch der Punkt „Ehrungen“. Seit 25 Jahre gehören Ulrich Schaffeld, Dieter Möhrmann, Irmgard Terhorst und Thea Hagemann dem Heimatkreis an. Leider war keiner der Jubilare anwesend, so dass die eigentliche Ehrung ausfallen musste.
Das Foto zeigt die bei der Versammlung anwesenden Vorstandsmitglieder
Foto: Frithjof Nowakewitz