An der Stelle, wo sonst in der Ratssitzung der hauptamtliche Bürgermeister sitzt, saß mit Kurt Istemaas diesmal der ehrenamtliche Bürgermeister. Grund hierfür war die anstehende Vereidigung vom neuen Bürgermeister Michael Carbanje, die durch Istemaas vorgenommen wurde.
Die ersten vier Tagesordnungspunkte gehörten Kurt Istemaas, bevor es beim fünften Punkt zur Vereidigung von Michael Carbanje kam. Hierbei sprach der neue Bürgermeister die Vereidigungsformel, die mit dem Satz „So wahr mir Gott helfe“ endete. Anschließend gratulierten die Fraktionsvorsitzenden Frank Häusler (CDU), Theo Beine (SPD), Uwel Übelacker (Grüne) und Hermann Gebbing in Vertretung von Kevin Schneider für die FDP dem neuen Bürgermeister.
Auftrag und Verpflichtung
In der anschließenden Rede sprach Michael Carbanje von bewegenden Momenten anlässlich seiner Wahl zum Bürgermeister und der erfolgten Vereidigung und bezeichnete das Amt als Auftrag und Verpflichtung gleichermaßen. Er dankte seinen Wählern für das in seine Person gesetzte Vertrauen. Mit stockender Stimme und unter Tränen dankte er vor allem seiner Familie, insbesonders seiner Lebensgefährtin und seinen beiden Kindern. „Ihr habt mir viel durchgehen lassen und mich wirklich tatkräftig im Wahlkampf unterstützt“.
„Da bin ich durchaus konfliktbereit“
Seine wichtigste Botschaft war, dass er Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger sein möchte. Und dies überparteilich und unparteiisch. An die Adresse der Ratsmitglieder gerichtet sagte Carbanje, dass es für ihn keine Parteipolitik und keine parteipolitischen Frontlinien gebe, sondern nur Sachpolitik. „Ich bin Teil eines Netzwerkes aus Rat und Verwaltung, dass sich das Wohlergehen unserer Bürger zum Ziel gesetzt hat. Mein Vorsatz ist, dieses Netzwerk zum Erfolg zu führen. Da bin ich auch durchaus konfliktbereit“.
Hochwasserschutz hat Priorität
Im Verlauf der Rede kam Michael Carbanje auch auf die vielfältigen Aufgaben, die nur gemeinsam durch die politischen Gremien und der Verwaltung bewältigt werden können. Beispielsweise hat hier der Hochwasserschutz absolute Priorität. Zu diesem Punkt konnte er berichten, dass zum 2. Mai Pia Scholten aus Werth das Amt der Hochwasserschutzbeauftragten übernimmt. Zudem sieht es Carbanje als unbedingt notwendig an, Isselburg für neue Unternehmen interessant zu machen, um zusätzliche Arbeitsplatz- und Ausbildungsplätze zu ermöglichen. Hierzu werde aktuell das Gewerbegebiet Heelden weiter entwickelt. Die Schaffung von generationsübergreifenden Wohnformen, Pflege-, Freizeit- und Mobilitätsangebote für ältere Menschen sind dem Bürgermeister ebenso wichtig, wie die optimale Kinderbetreuung auch in der offenen Ganztags- und der verlässlichen Halbtagsschule. Zudem konnte Michael Carbanje mitteilen, dass die Stadt Isselburg Fördermittel in Höhe von 3,175 Millionen Euro vom Land NRW für die Breitbandversorgung im Außenbereich erhält. Last but not least wird die ärztliche Versorgung der Stadt nach wie vor ein großes und wichtiges Thema seiner Arbeit sein.
Abschließend wies der Bürgermeister darauf hin, dass Rat und Verwaltung gemeinsam dafür sorgen müssen, dass die Menschen in „unserer“ Stadt glücklich leben können. „Wir tragen eine hohe Verantwortung, die wir gemeinsam zum Wohle der hier lebenden Menschen und der Stadt Isselburg wahrnehmen müssen“.
Fotos: Frithjof Nowakewitz