Schon 1995 hatten der damalige Chefarzt des Augustahospitals Dr. Dietmar Seidel und der damalige Verwaltungsdirektor Hans Bernhard Lammers den Plan, am Augustahospital ein Gesundheitszentrum zu bauen. Von der ersten Idee der Beiden bis zum Beginn des Projektes sind 23 Jahre vergangen. Jetzt geht es endlich los. Und es wird eine Menge Geld in die Hand genommen. Für das eigentliche Gesundheitszentrum, dass in unmittelbarer Nähe zum Augustahospital gebaut wird, werden 4,5 Mio. Euro in die Hand genommen. Und damit nicht genug. Für ein Seniorenzentrum, dass in der Nähe des Lidl-Marktes entstehen soll, werden noch einmal 6 Mio. Euro investiert.
Gestern wurde das Projekt in der Cafeteria des Augustahospitals im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok erklärte, dass aufgrund der längeren Lebenserwartung und die damit wachsende Zahl älterer Menschen ein größerer Bedarf an medizinischen und pflegerischen Strukturen notwendig sind. Der Kerngedanke war lokale Gesundheitszentren für die primär- und Langzeitversorgung und gleichzeitig Konzepte für Wohngemeinschaften und Servicewohnen zu entwickeln.
Zentrum mit vielen Variablen
Wie der Name „Gesundheitszentrum“ schon sagt, ist es ein Gebäude, in dem Arztpraxen, Pflegedienste, Fachärzte und auch die Häusliche Versorgung nebst Hol- und Bringdienste untergebracht ist. Das Gebäude wird dreigeschossig sein und damit vermittelnd in der Höhe zwischen dem vierstöckigen Hospital und der zweigeschossigen Wohnbebauung wirken. Äußerlich besticht das geplante Gebäude durch viel Glas und Gradlinigkeit. Es wird neben den Räumen für den Allgemeinmediziner von fast 300 Quadratmeter auch eine Apotheke im Erdgeschoss beinhalten. Die Arztpraxis wird von der Gemeinschaftspraxis Schweckhorst/Katzer betrieben. Die derzeitige Praxis an der Niederstraße wird dann aufgegeben, berichtete Dr. Stefanie Schweckhorst. Apotheker Daniel Schmidt (Glocken Apotheke Isselburg) wird hingegen die Apotheke im neuen Gesundheitszentrum als Filiale betreiben. Das erste Obergeschoss wird von einer Portalpraxis beherrscht, in der unterschiedliche Fachärzte an unterschiedlichen Tagen für die Patienten da sein werden. Im zweiten Obergeschoss wird der Pflegedienst zu Hause sein. Das Geschoss ist aufgeteilt in die Tagespflege mit großzügigen Räumlichkeiten und den Büro- und Beratungsräumen für den Pflegedienst.
Wohngemeinschaften mit individueller Unterstützung
Am anderen Ende des Baugebietes, in der Nähe des Lidl-Marktes wird ein dreigeschossiges Gebäude entstehen. Das Stichwort dort heißt „Servicewohnen“. Gemeint sind damit barrierefreie Wohnungen, die im ersten und zweiten Stock über Balkone verfügen. Die Wohnungen sollen ein selbständiges Leben und eine eigenständige Haushaltsführung ermöglichen. Im Bedarfsfall sind die Bewohner allerdings nicht allein, denn der Pflegedienst wird garantiert. Natürlich verfügt das Gebäude auch über einen Aufzug.
Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant
Derzeit läuft die Vorbereitungsphase, in der der Stadtrat sein endgültiges Okay geben muss und die Bürgeranhörungen stattfinden. Im zweiten Quartal 2019 sollte der Flächennutzungsplan rechtskräftig sein, so dass dann die Ausschreibungen und die Vergabe der Hauptgewerke stattfinden können. Der Beginn der Bauphase ist für Ende 2019 geplant. Die Fertigstellung und der Bezug der Gebäude ist dann für Ende 2020 geplant.
Grafik: Kai Roebrock | Architekt
Foto: Frithjof Nowakewitz