Feuerwehrgerätehaus wird nun vorrangig am Münsterdeich geplant

In der gestrigen Sitzung des Ausschuss für Planung, Vergabe und Wirtschaft gab es nur einen besonderen Tagesordnungspunkt. Der Standort des zu bauenden Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Isselburg. Wie bekannt, ist der angedachte und vom Rat beschlossene Standort an der Reeser Straße nicht mehr in Stein gemeißelt. Vielmehr steht nun der Standort Münsterdeich wieder im Focus. Warum das so ist, erläuterte Bürgermeister Michael Carbanje in der Sitzung.

Grafik: Fourmove Architekten Part GmbB Böwing – Duldner – Stellmach – Weber

Neue und damit kostenintensive Probleme an der Reeser Straße

„Es haben sich in den Monaten April, Mai und Juni mehrere gravierende Probleme ergeben. Darunter auch, dass das Erdreich an der Reeser Straße mit Arsen versetzt ist und daher gesetzmäßig und somit teuer entsorgt werden müsste“, erklärte Carbanje. Auch hatte sich herausgestellt, dass sich die notwendige Ausgleichsfläche von 10.000 auf 30.000 m³ verdreifacht hat. Aufgrund dieser Schwierigkeiten und den erheblichen Verzögerungen bei den Wasserbehörden habe man sich entschlossen, auch wieder den Standort Münsterdeich in den Fokus zu stellen. Hierzu hatten sich die Bedingungen durch den Erwerb des alten Pfarrhauses erheblich verbessert.

Sprachloser Grünen-Chef

Felix Kleideiter kritisierte die Aussagen des Bürgermeisters insofern, als dass der Standort Münsterdeich „keine Erfindung der Verwaltung sei“. Der SPD-Mann wies darauf hin, dass die SPD schon immer gegen den Standort Reeser Straße gewesen sei. Grünen-Chef Uwe Übelacker bezeichnete sich nach der Aussage Kleideiter´s als „sprachlos“ und erklärte, dass die SPD nicht den Münsterdeich favorisiert habe, sondern immer zum Stromberg wollte. Übelacker forderte auch, dass die Hilfsfristen bezüglich der Erreichbarkeit in Heelden neu auf den Prüfstand gestellt werden müssten. Die hatte sich dadurch geändert, dass viele Feuerwehrleute beispielsweise durch Hausbau oder Umzug in eine andere Wohnung nicht mehr so dicht am jetzigen Gerätehaus wohnen würden und sich dadurch die „Acht-Minuten-Frist“ für die Siedlungen in Heelden nicht mehr halten lässt.

Feuerwehr verlangt detailliertere Informationen

Die Feuerwehr selbst sieht vor dem Hintergrund der neuen Informationen keine grundlegenden Anhaltspunkte, die den Standort Münsterdeich als ungeeignet erscheinen lassen, betont jedoch, dass eine abschließende Betrachtung erst dann erfolgen kann, wenn weitere Prüfungen zu diesem Standort vorgenommen wurden und deutlich detailliertere Informationen dazu vorliegen.

Planungen für die Reeser Straße sollen ruhen

Einig waren sich die Ausschussmitglieder darin, dass nun lange genug geredet worden sei und dass man nun schnellstmöglichst den Feuerwehrleuten ein neues Gerätehaus hinstellen müsse. Daher beschloss der Ausschuss mit einer Gegenstimme, die Realisierung des Gerätehausneubaus vorrangig am Münsterdeich zu betreiben. Die Verwaltung soll die hierfür erforderlichen Verfahrensschritte einleiten. Um den Begriff „Vorrangig“ gab es dann noch eine kleine Diskussion. Es gab auch den Vorschlag, den Begriff „Vorrangig“ durch „Parallel“ zu ersetzten. Dies war aberr schnell vom Tisch, weil Bauamtsmitarbeiterin Eva-Maria Drees klar machte, dass man dann auch Geld für die zweigleisige Planung in die Hand nehmen müsse. Die Planung für den Standort Reeser Straße sollen nun ruhen, aber nicht aufgegeben werden. Uwe Übelacker begründete auch, warum das so sein soll: „Wenn wir die Reeser Straße aufgeben und es dann am Münsterdeich, aus welchem Grund auch immer, nicht klappt, hätten wir überhaupt keinen Standort mehr“.