„Tratsch im Treppenhaus“. Viele werden das Theaterstück noch kennen, dass in den 60er-Jahren erstmals im Ohnsorg-Theater aufgeführt und im Fernsehen übertragen wurde. Die damaligen Protagonisten hießen Henry Vahl, Heidi Kabel und Edgar Bessen.
Am vergangenen Wochenende spielte sich der Tratsch auf der Bühne im Treppenhaus der angedachten Mietskaserne in der Anholter Mehrzweckhalle ab. Dreh und Angelpunkt war Meta Bold (Edith Renting-Kolberg), die sozusagen das Treppenhaus des Mietshauses in fester Hand hat. Sie hörte alles, wusste alles und erdachte vieles. Kurzum: Die Nachbarn hatten nichts zu lachen.
Nicht alles ist, wie es scheint
So blieb ihr auch nicht lange verborgen, dass Hanne Knoop (Brigitte Straatmann) und auch Nachbar Ewald Brummer (Manfred Juttner) verbotenerweise einen Untermieter beherbergten. Und dies musste natürlich umgehend Hausbesitzer und Metzgermeister Bernhard Tramsen (Alfons Eising) erfahren. Die beiden Untermieter sind einerseits Dieter Brummer (Frank Konnik), der Neffe von Ewald Brummer und andererseits Heike Seefeld (Michaela Homölle-Strube), die Tochter von Autohausbesitzer Herr Seefeld (Jens Berger).
Verwicklungen, Unwahrheiten und Missverständnisse
Beide sind jung, ungebunden und wohnen quasi Tür an Tür. Das Fräulein Heike hatte nun die Qual der Wahl. Denn die junge Dame hatte, eigentlich ohne eigenes Zutun, den Herren der Schöpfung den Kopf verdreht. Der pensionierte Steuerbeamte Ewald Brummer und Hausbesitzer Bernhard Tramsen waren aber allein aus Altersgründen nicht die Kragenweite der jungen Dame. Irgendwann spielte auch der gestrenge Vater Seefeld mit, was Tochter Heike zunächst überhaupt nicht gefiel.
So waren Verwicklungen, Missverständnisse und Unwahrheiten, an deren Entstehung die tratschsüchtige Meta Bold immer gerne mitwirkte, ein ständiger Begleiter in dem Stück. Das so eine Tratschtante letztendlich nicht ungeschoren davon kommen darf, versteht sich von selbst. Als die übrigen Hausbewohner sich zu einer kleinen Allianz zusammengeschlossen hatten, bekam die „liebe“ Frau Bold doch noch ihr Fett weg.
Starkes Team
Die Schauspieler auf der Bühne gingen in ihrer jeweiligen Rolle so auf, dass es zwischendurch immer wieder Applaus vom Publikum gab. In vielen Szenen hatte man den Eindruck, dass die Schauspieler das Stück nicht spielen, sondern leben. So authentisch verkörperten sie ihre Rolle. Eine wichtige Person in dem ganzen Ensemble war auch Conny Sickmann, die für die Maske zuständig war. Perfekt war auch die Bühnengestaltung. Sogar das Minutenlicht im Treppenhaus funktionierte.
Zweimal noch im PZ
Zweimal kann man die Tratscherei im Treppenhaus noch live erleben. Am 27. April (20 Uhr) und am 28. April (17 Uhr) spielt sich das Ganze im PZ der Verbundschule ab. Im Vorverkauf kostet die Karte 8 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder bis 16 Jahre. Vorverkaufsstellen sind bei Augenoptik Röhl in Isselburg, sowie bei Rewe-Lütfring und der Tourist-Info in Anholt eingerichtet.