Ein erfolgreiches Jubiläumsjahr ging am gestrigen vierten Advent in der Werther Stadthalle mit dem Weihnachtskonzert des Isselburger Blasorchester zu Ende. Verschiedene Veranstaltungen, wie etwa die Ausstellung „Klingende Luft“, das Frühlingskonzert, die Jubiläumsveranstaltung am Isselburger Turm, die Konzertreise des Blasorchesters in die Eifel, nach Aachen, Jülich und Maastricht und gestern das Weihnachtskonzert waren Teil des Jubiläums, das vom Blasorchester, sowie zum Teil auch vom Heimatkeis Isselburg und dem Heimatverein Anholt mitgestaltet wurde.
Nach der Begrüßung durch den BO-Vorsitzenden Heinz Streuff, der dabei auch die Ehrengäste begrüßte, übernahm Bodo Biermann als Moderator das Mikrofon. Den musikalischen Startschuss übernahmen dann die jüngsten Musiker, die Isselbläser der Musikschule Bocholt-Isselburg unter der Leitung von Ralf Schmittkamp.
Mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ begaben sich die Kinder und Jugenlichen in die wundersame Welt der Magie und ließen die weltbekannten Melodien aus der Feder von John Williams erklingen. Dann spielten sie die Titelmusik für das wohl berühmteste Schaf der Fernsehgeschichte. Gemeint war natürlich Shaun das Schaf, das als Anführer seiner Herde manch bizarres Abenteuer erlebte. Als drittes und letztes Stück präsentierten die Isselbläser ein Arrangement des Welthits „Havana“ der Sängerin Camila Cabello und brachten ein wenig kubanisches Flair in die Werther Stadthalle.
Filmmusik vom Jugendblasorchester
Danach betrat das Isselburger Jugendblasorchester ebenfalls unter der Leitung von Ralf Schmittkamp die Bühne. Was zu Gehör kommt, wenn ein Komponist von einer Welt ohne Krieg träumt, erfuhr das Publikum nun aus erster Hand. Jacob de Haan schrieb die „Free World Fantasy“ anlässlich des niederländischen Befreiungstages. Dieses Stück vereint Unterhaltungs- und ernstehafte Musik zu einer Stilart, die stark an Filmmusik errinnert. Beim zweiten Titel handelte es sich dann wirklich um Filmmusik, oder besser gesagt um die Musik zur weltbekannten Fantasy-Fernsehserie „Game of Thrones“. Der offene Thronkampf, ebenso wie die komplexen Protagonisten, finden ihren Wiederhall in der oft pathetischen und spannungsgeladenen Musik. Dieses Werk nahm nicht nur Fans mit auf die Reise in die weit entfernten Reiche Westeros und Essos. Mit „Visions“ des schweizer Komponisten Mario Bürki beendete das Jugendblasorchester sein Programm.
Mit dem Blasorchester nach Oklahoma
Im Anschluss begrüßte das Isselburger Blasorchester unter der Leitung von Jaak Notebaert mit dem „Ceremonial March“ von Jan van der Roost das Publikum. Mit „Tulsa- A Symphonic Portrait in Oil“, geschrieben von Don Gillis, nahm das Isselburger Blasorchester das Publikum mit auf eine Reise in die USA. Zu Beginn beinhaltete das Stück einen pastoralen Charakter, der die unberührte Natur symbolisiert, gefolgt von der Eroberung des Landes, dem Ölrausch und schließlich einer ausgelassenen Parade durch die Strassen der Stadt. Zum Abschluss präsentierten sich die BO-Musiker rockig. Grundlage waren drei Titel der kalifornischen Band Toto. Mit „Africa, Rosanna und Stop Loving You“, zusammengefasst in einem Medley, beendeten das Blasorchester seinen Part.
Besinnliches mit beiden Orchestern
Danach präsentierten sich das Jugendblasorchester und das Blasorchester gemeinsam auf der Bühne. Mit „Music“ von Jon Miles, „Driving Home for Christmas“ von Chris Rea und „The Call of Christmas“ von Wim Stralmann, läuteten die Musiker nicht nur das Ende des Konzerts, sondern musikalisch auch die Weihnachtszeit ein. Beim letzten Titel „Oh du fröhliche“ sangen dann viele Besucher mit.
Horst Schmittkamp ist sei 60 Jahre dabei
Nach dem die letzten Töne verklungen waren, wurde es noch mal sehr emotional. Heinz Streuff lenkte die Aufmerksamkeit der Besucher auf Orchestermitglied Horst Schmittkamp. „Horst ist seit jetzt 60 Jahre Mitglied es Isselburger Blasorchester“, erklärte Streuff und ergänzte, dass er dies nicht nur als Musiker an verschiedenen Instrumenten ist, sondern früher auch in leitenden Fuktionen. Und gut ist, dass der über 80-Jährige noch nicht daran denkt, die Instrumente zur Seite zu stellen. Das Publikum geizte wahrlich nicht mit dem verdienten Beifall für die Musiker. Sie würdigte damit auch das Wirken von Horst Schmittkamp. „Dies werden wir heut Abend auch bei einem, zwei, oder drei Bier angemessen tun“, erklärte Heinz Streuff lächelnd.
Spenden für den guten Zweck
Bekanntermaßen kostet der Besuch zu den Konzerten keinen Eintritt. Statt dessen werden die Besucher um eine Spende gebeten, die zu einem großen Teil wieder in soziale Projekte des Orchesters fließen. Zu diesem Zweck hatten die Verantwortlichen am Eingang zwei ausgediente Posaunen aufgestellt, in denen die Beucher ihre Spende geben konnten.
Tolles Konzert in einer vollbesetzten Halle
Das das Isselburger Blasorchester mit allen kleinen und großen Musiker nach wie vor sehr beliebt ist, konnte man auch an der Zahl der Besucher sehen. War die Stadthalle sonst immer „fast“ voll, so gab es gestern Nachmittag keine Plätze mehr. Heinz Onstein brachte es auf den Punkt: „Es war ein tolles Konzert und die Halle war noch nie so voll“.