Corona@Home: Fernunterricht für Zoe und Felice

Am Freitag, 13. März kam die Anweisung der Landesregierung. Alle Schulen bleiben bis auf weiteres geschlossen. Das bedeutet für alle Schülerinnen und Schüler in NRW, dass der Unterricht daheim am Rechner, Laptop oder Tablet stattfindet. So denn auch für Zoe (11) und Felice (14) aus Heelden.

Geschludert wird nicht

Der normale Schulalltag geht für beide in der Regel von kurz vor sieben los, wenn der Schulbus die beiden Mädels an der Haltestelle in Heelden abholt, bis zum Nachmittag. Für Zoe bis ca. 13 Uhr, für Felice zweimal in der Woche sogar bis 16 Uhr. Beide gehen ins Aspel-Gymnasium in Rees. Jetzt, beim Online-Unterricht hat sich das Zeitfenster natürlich etwas geändert. Was aber nicht bedeutet, dass geschludert wird. Die beiden jungen Damen bekräftigten, dass sie morgens die von den verschiedenen Lehrern per Mail eingegangenen Aufgaben in Angriff nehmen. Das kann, je nach Aufgabenvolumen und Fach, ganz unterschiedlich dauern.

Für das Foto haben sich Felice (links) und Zoe ins Esszimmer gesetzt. Ansonsten arbeiten beide getrennt in ihrem eigenen Zimmer (Foto: Frithjof Nowakewitz)

„Wenn´s mal nicht weitergeht, fragen wir Mama“

„Der jeweilige Lehrer schickt die Aufgaben per Mail. Hier werden die Unterlagen dann ausgedruckt, von uns erledigt, eingescannt und dann wieder per Mail an den Lehrer zurück geschickt. Nach einiger Zeit bekommen wir dann die beurteilten Arbeiten vom Lehrer wieder“ erklären die beiden Mädels und machen deutlich, dass Abgabetermine auch eingehalten werden müssen. Hierbei setzt die Schule einfach voraus, dass jeder Schüler und jede Schülerinn daheim auch die technischen Möglichkeiten hat. PC, Laptop oder Tablet, sowie ein Drucker muss schon verhanden sein. Und natürlich die nötige Internetgeschwindigkeit, damit auch größere Dateien hin und her gesendet werden können. „Bei einem Mitschüler ist der Drucker kaputt“, erklärte Felice. Da hilft dann nur, die Datei auf einen Stick zu ziehen und zu jemanden gehen, bei dem dann die Datei ausgedruckt werden kann. Da kann es dann schon mal kompliziert werden. Vor allem auch, wenn eine Aufgabe mal nicht so verständlich ist. Da geht dann wieder eine Mail an den Lehrer in der Hoffnung, dass der dann auch zeitnah antwortet. „Im Zweifel fragen wir dann auch schon mal Mama“, erklärte Felice lachend. Beide erledigen ihre Aufgaben getrennt von einander, um sich nicht gegenseitig abzulenken.

Es fehlt der direkte Kontakt zu den Freundinnen

Jetzt, nach fast zwei Wochen Onlineunterricht, gibt es aber doch Dinge, die den beiden Mädels fehlen. In erster Linie ist es der Kontakt zu den Freundinnen. „Meist geht das nur per WhatsApp“. Zoe, die Gitarrenunterricht nimmt und Fußball in der U13-Mädchenmannschaft bei GW Lankern spielt, fehlen die Aktivitäten doch sehr. „Demnächst bekomme ich online Gitarrenunterricht“, erklärte die 11-Jährige. Fußball geht natürlich nicht. Sportlich ist in ihrer Freizeit auch Felice unterwegs. In der Regel auf dem Rücken der Pferde. Die 14-jährige betreibt mit Begeisterung das „Voltigieren“. Geht jetzt natürlich auch nicht. Das einzige was möglich ist, ist Konditionstraining. Das geht auch Zuhause. Schließlich ist für die Übungen auf den laufenden Pferden doch eine gewisse Fitness notwendig. Ansonsten ist freizeitmäßig eher wenig Aktivität möglich. Zoe und Felice hoffen, dass sich das Leben in absehbarer Zeit wieder normalisiert. Die Realität sieht aber zur Zeit nicht danach aus.