Ginge es nach der Isselburger FDP und Fraktionsvorsitzenden Kevin Schneider, dann würden die Grundschulen und die Hauptschule mit modernen Tablet-Computern für alle Schüler, sowie Notebooks oder Tablets für die Lehrkräfte ausgestattet. Und das schon zu Beginn des neuen Schuljahres. Der Rat sollte dafür 275.000 Euro bewilligen.
Der FDP-Antrag wurde gestern im Ausschuss für Jugend, Schule, Sport, Kultur, Soziales (JSSKS) behandelt. Und abgelehnt. Theo Beine (SPD) brachte die Punkte, die gegen die sofortige Ausstattung der Schüler sprechen, auf den Punkt. Die Lehrer müssten im Vorfeld geschult werden, Verlustregelungen müssten versicherungstechnisch geklärt werden und auch der Datenschutz würde ein große Rolle einnehmen.
Nutzung braucht ein Konzept
Entscheidend war aber wohl die Meinung von Oliver Skukis in seiner Eigenschaft als Leiter des Grundschulverbundes Isselschule und als Lehrer. Auch er sah die Anschaffung von Tablets für Grundschulkinder zum jetzigen Zeitpunkt als nicht notwendig an. Zudem ist die technische Infrastruktur für die Nutzung von Tablets in den Grundschulen nicht überall vorhanden. Voraussetzung ist unter anderem auch ein voll funktionierendes WLAN. „Derzeit gibt es kein Konzept für die Nutzung von Tablets“, erklärte Skukis und fügte hinzu, dass in fünf Jahren das Tablet in der Schule wohl zum Standart gehören könnte. Auch Uwe Übelacker (Grüne), Lehrer in Rees, meinte, dass Digitalisierung gebraucht wird, aber man für die Nutzung auch ein schlüssiges Konzept benötige.
Mieser Stil
Ziemlich verärgert reagierte Frank Häusler (CDU) auf den Antrag von Kevin Schneider. Er bezeichnete ihn nur als Mittel zur Profilierung. Felix Kleideiter ging in seiner Aussage noch einen Schritt weiter. „Das ist ganz mieser Wahlkampfstil gegen den Rat der Fachleute“. Mit nur zwei Ja-Stimmen (Kevin Schneider und Theo Nieland) und 15 Nein-Stimmen wurde der Antrag abgelehnt.