Eklat in der Ratssitzung

Politische Sitzungen sind meist lange, oft intensiv, nicht sehr oft lustig und hin und wieder auch überaus peinlich. Letzteres zeigte sich in der der vergangenen Woche bei der letzten Sitzung vor der Sommerpause.

Experten stellten Konzept vor

Bei der Erstellung des des Raum- und Finanzbedarfs hatte sich der Verein „Schule für Isselburg“ hochgradige Kompetenz ins Boot geholt. Rechtsanwalt Janbernd Wolfering, Spezialist für Gründungen von Schulen in privater Trägerschaft und Anke Mandelka-Wolfering vom Unternehmen „Faktum Schule„, beide aus Düsseldorf hatten das Konzept zur Ermittlung des Raum- und Finanzbedarfs über mehrere Monate erarbeitet und stellten dies in der Sitzung vor. Dabei ging es im Wesentlichen um das pädagogische Konzept, den Raumbedarf, sowie um den Haushalts- und Geschäftsplan.

SPD-Chef Dr. Theo Beine vergriff sich deutlich im Ton (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Peinlicher Auftritt von Dr. Theo Beine

Während sich die Fraktionsvorsitzenden der Grünen, der CDU und der FDP, also Uwe Übelacker, Frank Häusler und Kevin Schneider nach der Präsentation trotz vieler Fragen vorsichtig optimistisch zeigten, ging es bei der SPD schnell auf Konfrontationskurs. Als Peinlichkeit in Person stellte sich SPD-Fraktionschef Dr. Theo Beine dar, der an dem ganzen Konzept kein gutes Haar ließ. Es fehlten seiner Ansicht nach belegbare Kostennachweise und auch inhaltliche Angaben zu den Verträgen über die vom Schulträger anzumietenden Räume. Beine nannte das Ganze eine „Milchmädchenrechnung“, erklärte, dass es hier keine Blankoschecks gäbe und setzte dem Ganzen auch noch die Krone auf, in dem er von Anke Mandelka-Wolfering forderte, „ihre Hausaufgaben“ zu machen. Rita Nehling-Krüger vom Verein Schule für Isselburg, sowie der Vorsitzender, Prof. Dr. Andreas Pasckers, sprachen von Frechheit und Unverschämtheit. Pasckert nannte Beine zudem einen Chauvinisten. Spät – und eigentlich auch nur auf Druck – entschuldigte sich Beine für den Begriff „Milchmädchenrechnung“, wollte die inhaltliche Kritik aber so stehen lassen.

Trägerverein kann Räume anmieten

Beschlossen wurde dann, dass der Bürgermeister mit dem potenziellen Trägerverein den Entwurf für einen Mietvertrag bezüglich der benötigten schulischen Gebäude (ohne Hauptschulgebäude) erstellt und diesen dann dem Rat vorlegt. Dabei soll insbesondere die Höhe der Miete geklärt werden. Die Mietverträge sollen für eine einzügige Gesamtschule frühestens ab dem Schuljahr 2022/2023 erarbeitet werden. Eingeplant sind die Mensa, die naturwissenschaftlichen Räume, die Sporthalle und später möglicherweise auch das Realschulgebäude. Außerdem sollen die Eltern noch einmal über das jetzt erarbeitete Gesamtschulkonzept abstimmen. Als letztes wurde dem Verein Schule für Isselburg ein Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro gewährt.