Lange wurde es angekündigt. Plakate und Post´s in den sozialen Medien zeigten, dass der Isselbuger Schützenverein unter dem Motto „wir feiern zuhause“ sein Schützenfest in einer, zugegebener Maßen etwas skurilen Art, feiern wollte. Und das eben nicht ausschließlich zuhause, sondern am heutigen Sonntag teilweise auch öffentlich.
Das Königspaar Oliver Terhorst und Jennifer Wüst, sowie der Schützenvorstand und die Offiziere trafen sich auf dem Aldi-Parkplatz zu einem gemeinsam Umzug durch die Stadt. Freilich unter Einhaltung der aktuellen Abstandsregeln und mit grün-weißer Mund-Nase-Maske, die extra für diesen Anlass von Anne Giesbers angefertigt wurden. Auch Michael Carbanje, der an dem Umzug und der anschließenden Kranzniederlegung teilnahm, bekam eine ganz spezielle „Bürgermeister“-Maske.
Kein Küsschen vom Präsident
Traditionell erhält die Königin am Ende ihres Regentenjahres vom Präsidenten ein Halskettchen mit einem besonderen Medaillon. Dies war auch heute so, obwohl Jennifer Wüst ja bis 2021 Königin bleibt, da in diesem Jahr kein neues Königspaar ermittelt wird. Angesichts der Abstandsregeln konnte Präsident Paul Krusen das Geschenk auch nur übergeben und der Königin nicht selbst umhängen. Auch auf das obligatrische Küsschen musste der Präsident verzichten.
Königspaar tanzt auf dem Kreisel
Fast pünktlich gegen 14 Uhr startete der Umzug. Vorneweg Major Björn Thanisch, gefolgt von der von zwei Pferden gezogene Kutsche mit dem Königspaar. Dahinter maschierten dann Vorstand und Offiziere. Der Weg führte über die Werther Straße, Am Berg, Urgrabenstraße und Reeser Straße bis zum Volksbank-Kreisel. Dort wurde das Königspaar vom wartenden Thron mit großem Hallo begrüßt. Vizepräsident Frank Hakvoort hatte musikalisch vorgesorgt. Von der Playlist auf dem Handy und per Lautsprecher verstärkt erklang fetzige Musik, zu der das Königspaar unter großem Beifall eine flotte Sohle auf das Pflaster legte.
Krusen: „Nie wieder Krieg“
Über den Dierteweg, der Drengurter Straße, dem Münsterdeich, der Minerva- und der Glockenstraße ging es zum Ehrenmal, wo die Kranzniederlegung stattfand. Dort erinnerte Paul Krusen daran, „welche Auswirkungen die Kriege für unsere Heimat gehabt haben“, und ergänzte, dass sich das jeder vergegenwärtigen muss und das es nie wieder dazu kommen darf.
Nach dem Umzug und der Kranzniederlegung trafen sich die Schützen und das Königspaar noch kurz auf ein oder zwei Bier. „Danach löst sich das alles auf und jeder geht nach Hause“, erklärte Paul Krusen. Damit endete dann auch der öffentliche Teil des diesjährigen Isselburger Schützenfest.
Fotos: Frithjof Nowakewitz