„Wir sind enttäuscht, nicht feiern zu können, freuen uns aber auf das nächste Jahr“, erklärte der Westfalia-Vorsitzende Ulrich Borkes zu Beginn der kleinen Feierstunde auf der Anlage am Pannebecker. Borkes bezog sich dabei auf das 100-jährige Vereinsjubiläum, dass aufgrund der Corona-Pandemie nicht gefeiert werden konnte. Dabei sollte schon am 1. Mai, dem Gründungstag im Jahr 1920, die offizielle Feier stattfinden. Geplant war dort auch die Vorstellung des neuen Trikots und der neu erstellten Vereinschronik. Beides fand nun heute statt.
Die Wasserburg auf dem Trikot
Im Mittelpunkt stand dabei das neue Trikot, dass man durchaus als „etwas Besonderes“ bezeichnen kann. Es zeigt auf der Vorderseite die Silhouette der Wasserburg Anholt. Das geht nun nicht einfach so, die Westfalia-Verantwortlichen mussten sich dazu natürlich das Okay und die Unterstützung des Fürstenhauses einholen. Stellvertretend dafür war Museumsleiter Michael Boland einer der heutigen Gäste.
Der zweite Vorsitzende Karsten Schmeink war stolz darauf, dass nun von den Bambinis bis hin zu den Sun-Succer alle Mannschaften ab der neuen Saison im gleichen Trikot auflaufen werden. Und alle Mannschaften haben nun ihren eigenen Sponsor auf der Brust. Daher waren zur feierlichen Präsentation der neuen Spielkleidung auch alle unterstützenden Unternehmen eingeladen, von denen auch die Mehrzahl, wie auch Bürgermeister Michael Carbanje, an der Feier teilnahmen. Wie Schmeink betonte, hat man sich gegenüber allen Sponsoren verpflichtet, mindestens drei Jahre mit den neuen Trikots zu spielen. Insgesamt werden 13 Mannschaften mit 270 neuen Trikots ausgestattet.
Trikots im Sublimationsverfahren bedruckt
Bei den Trikots handelt es sich um Textilien, wie sie heute als Spielkleidung üblich sind. Der Aufdruck von Rückennummern, Vereinslogo und eben der Silhouette erfolgt aber nicht als Beflockung, sondern im Sublimationsverfahren. Verantwortlich dafür war in diesem Fall Thorsten Klemens von der Firma „Sport-Eleven“ aus Suderwick. Wie Klemens erklärte, wird das Motiv zunächst seitenverkehrt auf eine Folie gedruckt und die dann mit einer Temperatur von ca. 190 Grad auf das Trikot gepresst. Bei der Temperatur wird die auf der Folie befindliche Farbe in das Trägermaterial eingedampft. Dadurch sind auch Motive mit ganz feinen Strukturen auftragbar. Um den Charakter der Spielkleidung zu erhalten, wurden alle Aufdrucke in Schwarz gehalten. Alle Sponsoren mussten deshalb bei ihrem Schriftzug oder Logo auf ihre firmenspezifische Farbe verzichten.
Nicht vergessen soll an dieser Stelle die neu erstellte Vereinschronik, die, so Carsten Schmeink, leider nicht rechtzeitig von der Druckerei fertiggestellt werden konnte und die es aktuell nur in digitaler Form gibt. Zum Saisonstart im Oktober soll sie aber auch in gedruckter Form vorliegen. Das Werkt umfasst 78 Seiten und zeigt Berichte und Fotos aus den vergangenen 100 Jahren.
100+1 wird nun im nächsten Jahr gefeiert
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Deshalb soll die Jubiläumsfeier unter dem Motto „100+1“ im kommenden Jahr nachgeholt werden. Heute ging es nach dem offiziellen Teil gemütlich mit kühlen Getränken und kleinen Häppchen, sowie vielen Gesprächen weiter. Dies galt am Nachmittag dann wohl auch für das Testspiel der Westfalia gegen den Kevelaerer SV das schiedlich-friedlich 1:1 endete.