Die Zahlen der Corona-Neuinfizierten steigt im Kreis Borken kontinuirlich. Allein am vergangenen Wochenende kamen 40 neue Fälle hinzu. Deshalb trafen sich Landrat Kai Zwicker und die Bürgermeister der kreisanghörigen Kommunen zu einem Abstimmungstreffen. Auch Bürgermeister Michael Carbanje nahm daran teil. Dabei ging es zum einen um eine gemeinsame Bewertung der Lage im Westmünsterland und zum anderen um die Festlegung des gemeinsamen Vorgehens im Fall eines weiteren Anstiegs der Infektionszahlen.
Derzeit liegt die „Sieben-Tage-Inzidenz“, das ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, im Kreis Borken bei 24,8. Sobald hier der Wert von „35“ erreicht ist, greifen dann über die bereits geltenden Schutzmaßnahmen hinaus weitere Verschärfungen. Dies steigert sich dann nochmal bei einem Wert von „50“.
Nun betonte der Landrat, dass man glücklicherweise noch nicht soweit sei. Allerdings gebe die Zahl der Neuinfektionen Anlass zu großer Sorge. Er appellierte daher an die Bevölkerung, sich der Eigenverantwortung bewusst zu sein und sich weiterhin an die AHA+L-Regel‘ (Abstand, Hygiene, Alltagmaske und Lüften) zu halten. „Allen müsse klar sein, dass jede einzelne Neuinfektion nicht nur persönliche Konsequenzen, sondern auch Auswirkungen auf viele Mitmenschen habe. Außerdem müsse das Kreisgesundheitsamt mit einem enormen Arbeitsaufwand alle Kontaktpersonen ermitteln und diese in Quarantäne schicken“. Wenn die Hygiene- und Abstandsregeln missachtet würden, bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitsamt die Verfolgung und Unterbrechung der Infektionsketten nicht mehr schaffe.
Hinsichtlich des weiteren Vorgehens verständigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens vorsorglich auf den Inhalt einer – so Stand heute – bei Überschreiten der Inzidenzwerte von „35“ und „50“ zu erlassenden „Allgemeinverfügung“. Diese enthält entsprechende Handlungsvorgaben für die Bevölkerung. „Wir haben damit bereits ein kreisweit einheitliches Konzept in der Pipeline, mit dem wir erforderlichenfalls sofort reagieren können“, konstatierte abschließend Landrat Dr. Zwicker.