Am 21. August, also vor fast drei Monaten brannte bei der Isselburger Spedition Isseltrans eine Lagerhalle bis auf die Grundmauern ab. Hierbei entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro. Für Arno Stockhorst, Chef der Spedition, stand die geschäftliche Existenz auf dem Spiel. Vor allem auch deshalb, weil sich die Aufräumarbeiten bislang viel zu lange hinzogen und damit ein Hallenneubau nicht angegangen werden konnte.
Aufräum- und Entsorgungsarbeiten können beginnen
Jetzt aber hat Stockhorst seine gute Laune langsam wiedergefunden. Grund ist, dass die Vorbereitungen für den Beginn der Entsorgung der verbrannten Textilien und der Stahlträger abgeschlossen sind. Begonnen wird nun mit der Reinigung aller zur Entsorgung vorgesehenen Metallteile. Die Blechplatten und Stahlträger müssen zunächst vom Asbest gereinigt werden. Um das anzugehen, musste über eine LKW-Rampe ein Zelt errichtet werden. Eigentlich sind es sogar zwei Zelte in unterschiedlicher Größe. Das kleine Zelt ist an der Rückseite, das Größere, dass auf Rollen steht, ist an der Vorderseite offen. Das bewegliche Zelt kann so über das kleinere Zelt geschoben werden.
Metallteile müssen gereinigt werden
Der Arbeitsablauf sieht vor, dass ein Kran die Metallteile anhebt und mittels einer Beißzange auf eine Länge von ca. drei bis vier Meter zerkleinert. Um die Teile dann zur Reinigung in das Zelt zu bekommen, wird das bewegliche Zelt über das Kleinere geschoben. Nachdem der Kran die jeweiligen Metallstücke abgelegt hat, wird das große Zelt wieder in seine ursprüngliche Position gerückt, so dass die Metallteile durchgängig überdeckt sind. Erst dann werden die Teile mit Wasser und einem Bindemittel gereinigt. Das dann mit Asbest kontaminierte Wasser gelangt über das Abwassersystem zur Klärgrube. Dort werden die Asbestteilchen rausgefiltert. Mit dem ganzen Prozedere wird gewährleistet, dass bei der Reinigung kein Asbest mittels Sprühnebel in die Luft gelangt. Die gereinigten Metallteile werden direkt in einen Container verladen und anschließend zur Einschmelze abtransportiert.
Aufwendige Sicherheitsvorkehrungen
Was für die Umwelt wichtig ist, gilt natürlich auch für die mit der Reinigung beschäftigten Arbeitskräfte. Keiner darf direkten Kontakt mit Asbest haben. Dafür wurde ein aufwendiges Sicherheitssystem eingerichtet. Markus Dickmann vom ausführenden Unternehmen erklärte, dass dies mit einem speziell für solche Aktionen konzipierten Wagen geschieht. Jeder Arbeiter, der in das Zelt will, muss durch diesen Wagen, der insgesamt drei Räume enthält. Zunächst kommt die Person in einen Vorraum, in dem er seine Kleidung ablegen muss. Dann geht er durch einen Raum, der auch die Dusche enthält. Im letzten Raum zieht er die bereitliegende Schutzkleidung an. Erst dann kann er durch einen Ausgang direkt in das Zelt. Wie Markus Dickmann erklärte, ist der umgekehrte Weg noch ein wenig aufwendiger. Und das gilt auch, wenn die Arbeiter außerhalb des Zeltes eine Pause einlegen wollen, die Toilette besuchen müssen oder in den Feierabend gehen. Dann geht es vom Zelt aus in den Wagen. Dort muss sich der Betreffende ausziehen. Den nächsten Raum – die Dusche – kann er nur mittels drücken eines Knopfes öffnen. Das löst dann auch einige Sekunden später den Beginn des Duschens aus. Erst nach dem Brausebad kann er die nächste Tür zum Raum öffnen, in dem seine privaten Kleider sind. Dort kann er sich anziehen und den Wagen verlassen. Und ja – Ist seine Pause oder der mögliche Toilettengang beendet und der Betreffende will die Arbeit wieder aufnehmen, geht das Prozedere wieder von vorne los.
Ende des Jahres soll die Aktion abgeschlossen sein
Der Zeitplan sieht vor, dass jetzt mit den Arbeiten begonnen wird und bis Ende des Jahres alle Metallteile, die Reste der verbrannten Textilien, sowie der Betonboden der ausgebrannten Halle entsorgt sind. Markus Dickmann und auch Arno Stockhorst sind optimistisch, dieses Zeitfenster auch einhalten zu können.