Viele Eltern hat die Nachricht am Freitag, dass das Land empfiehlt, den Präsenzunterricht an den Schulen so weit als möglich runterzufahren, kalt erwischt. Die hatten deshalb kaum Zeit, mit ihrem Arbeitgeber über die Problematik der Betreuung ihrer Kinder zu sprechen. Die Frage war ja, ob Eltern ihre Kinder ab Montag in die Schule schicken, oder doch lieber Distanzunterricht, also das Homeschooling wählen.
Dina Deckers, zuständig in der Isselburger Verwaltung für den Bereich Schule erklärte, dass am Freitag Mittag die Mitteilung vom Schulamt des Kreises Borken gekommen ist, dass aufgrund des bevorstehenden Lockdowns die Eltern bereits für den Montag zwischen Präsenz- und Distanzunterricht wählen können. Dies stellte die Schulen so knapp vor dem Wochenende vor eine doch ziemliche logistische Herausforderung.
Eine Kiste mit Aufgaben und Unterlagen
Wie die Schulleiterin der Anholter Grundschule, Stephanie Dahlmann berichtete, mussten die Eltern per Mail über die neue Situation informiert werden. „Da wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, welche Eltern sich für welche Unterrichtsform entscheiden, wurden über Samstag und Sonntag vom gesamten Lehrerkollegium Lernpakete für alle Schüler und Schülerinnen gepackt“, berichtete die Schulleiterin. Für jedes Kind gab es eine Kiste mit Aufgaben und Unterlagen, die von den Eltern, deren Kinder im Distanzunterricht sind, am Montag zwischen 10 und 14 Uhr abgeholt werden mussten. Wie die Schulleiterin weiterhin erklärte, mussten einzelne Eltern noch am Montagmorgen angerufen werden, weil sie auf die Mail der Schule nicht reagiert hatten. „Da wurde es doch noch ein bisschen turbulent“. Sollten in einzelnen Klassen noch Klassenarbeiten anstehen, so werden die auch geschrieben. „Die Kinder, die im Distanzunterricht sind, müssen dann allerdings auch zur Schule kommen“, erklärte Stephanie Dahlmann. Insgesamt haben sich zweidrittel der Eltern entschieden, ihre Kinder im Distanzunterricht unterrichten zu lassen.
Unterschiedliche Zahlen in Isselburg und Werth
Diese Quote ist an der Isselschule ganz anders, denn dort haben sich dreiviertel der Eltern für den Präsenzunterricht entschieden. Wie Schulleiter Oliver Skukis berichtete, ist es auffällig, dass es außerdem noch einen relativ großen Unterschied zwischen dem Hauptstandort der Isselschule in Isselburg und dem Standort Werth bezüglich der Schülerzahl, die am Distanz-, bzw. Präsenzunterricht teilnimmt. In Werth sind es wesentlich mehr Eltern, die sich für den Distanzunterricht ihrer Kinder entschieden haben, als in Isselburg. „Für das Lehrerkollegium der Isselschule war der Aufwand am Wochenende nicht so extrem, da wir den Schülern angesichts der Ankündigung des Landes, den Präsenzunterricht möglichst zurückzufahren, den Schülern alle Unterlagen mit nach Hause gegeben haben“, meine Oliver Skukis. Der Schulleiter wies auch darauf hin, dass es für die Fach- und Klassenlehrer dopptelte Arbeit bedeutet, wenn ein Teil der Kinder in der Schule ist und der andere Teil sich im Distanzunterricht zu Hause befindet.
Nur Onlineunterricht an der Hauptschule
In der Hauptschule gibt es keinen Präsenz-, sondern nur noch Distanzunterricht statt. Wie Schulleiter Frank Milius auf Anfrage mitteilte, gab es am gestrigen Montag eine Art Probelauf, so dass ab dem heutigen Dienstag der gesamte Unterricht für die beiden verbliebenen Jahrgänge nur noch online stattfindet.