Die Krippe in der Anholter Pankratiuskirche hat Tradition

Kirchen, Weihnachten und Krippen gehören zusammen. Und dies konfessionsübergreifend. Auch in vielen Haushalten gibt es in der weihnachtlichen Zeit Krippen, die die Geburt Jesus nachstellen. Manche sind den örtlichen Gegebenheiten zufolge klein, andere wieder groß und ausladend.

Die Krippe in der Anholter Pankratiuskirche, wie sie im vergangenen Jahr aussah (Archivbild: Frithjof Nowakewitz)

140 Jahre alten Figuren sind noch im Originalzustand

Auch in der Anholter Pankratiuskirche gibt es eine Krippe. Und dies schon seit Jahrzehnten. Der niederländischen „Stichting R.K. Erfgoed Voorburg“ zufolge sind die Figuren der Anholter Krippe mehr als 140 Jahre alt und stammen ursprünglich vom Orden „Schwestern vom armen Kinde Jesus“ aus Aachen. Die Körper der Figuren bestehen aus Wachs, während die Kleidung aus Pappmasché gemacht wurde. Wie Hermann-Josef Klumpen erklärte, sind die Anholter Figuren immer noch im Originalzustand. Gelagert werden sie übers Jahr in der Sakristei.

Feste Platte statt zusammengeschobener Tische

„Anfang Dezember gab es zunächst ein Treffen der ca. 15-köpfigen „Krippen-Gruppe“, in der geklärt wurde, wer wann Zeit hat und wer was machen kann“, erklärte Hauptorganisator Hermann-Josef Klumpen. In der vergangenen Woche starteten einige Mitglieder der Gruppe dann mit dem Aufbau. Wurden früher mehrere Tische als Krippenunterlage zusammen geschoben, so hat man sich nun dafür entschieden, eine neue Grundkonstruktion zu schaffen. Hierfür hat Toni Tenbensel eine neue mehrteilige Grundplatte aus Hartfaser erstellt. Aufgrund einer Nummerierung der einzelnen Teile gibt es nun ein festes Auf-, bzw. Abbausystem. Nach zusammenfügen des Grundgerüstes wurde eine grüne Plane aufgezogen, die die Platte vor Feuchtigkeit schützen soll. Anschließend wurde die Hütte aufgestellt, in die später die Heilige Familie platziert wird. Damit aus der dem Ganzen dann auch eine schöne Landschaft wird, wurde die gesamte Platte mit Moos bestückt.

Neben den auf dem Bild fehlenden Helfern haben Theo Klumpen, Theo Bergerfurth, Hermann-Josef Klumpen, Rolf Bollwerk, Klaus Laukötter und Aloys Schmeink (v.l.) fleißig am Krippenaufbau gearbeitet (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Fürstliche Familie stiftet Tannenbäume

Während in der Kirche fleißig gewerkelt wurde, ging es für einige andere Helfer in den Wald, um die von der fürstlichen Familie gestifteten Weihnachtsbäume zu schlagen und in die Kirche zu transportieren. Wie Klumpen erzählte, waren es in den vergangenen Jahren immer vier große Tannen, jedoch habe man sich in diesem Jahr für nur zwei Bäume entschieden. Für den reibungslosen Ablauf der Waldaktion sorgt Georg Kleinhessling. Zudem gibt es noch mehrere kleine Tannenbäumchen, die den Hintergrund der Krippe bilden. Die werden schon seit Jahren von der Familie Wieskamp aus Voorst gestiftet. Für den Blumenschmuck sorgt dann noch Irmgard Kleinhessling.

Erst am 23. Dezember werden die Figuren platziert

Nach zwei Tagen intensiven Arbeiten in der Kirche fehlen aber noch die wichtigsten Bausteine der Geschichte. Die Figuren. Maria, Josef, das Jesuskind, die Hirten und die Tiere. Sie alle finden ihren Platz auf der Plattform aber erst am 23. Dezember. Nach Weihnachten kommen dann mit Caspar, Melchior und Balthasar noch die drei Heiligen Könige, oder, wie sie auch genannt werden, die Weisen aus dem Morgenland, hinzu.