Das Augustahospital in Anholt hat seit dem 2. August einen neuen Seelsorger. In einem Pressegespräch stellte der kaufmännische Direktor der Klinik, Sebastian Lascczok, Pastor Gerhard Wietholt (66) vor. Weit hatte es der neue Seelsorger nach Anholt nicht, war er doch in den letzten zwölf Jahren in der Pfarrei Liebfrauen in Bocholt tätig. Und warum nun „Pastor mit Titel Pfarrer“ im Augustahospital?
Schon vor einigen Jahren hatte sich Gerhard Wietholt einmal für die seelsorgerische Tätigkeit in Anholt beim Bistum Münster beworben. Geklappt hatte das damals nicht. „Aber ich stand schon mal in den Akten“, erklärte Wietholt und lacht. Und da jetzt, nachdem der bisherige Seelsorger, Pastor Gereon Beese vor einigen Monaten in den Ruhestand verabschiedet wurde, die Stelle wieder vakant war, schlug das Bistum Gerhard Wietholt den Wechsel nach Anholt vor – „zum Krankenhaus am Rande des Bistums“ – wie Wietholt es nennt. „Dies ist für mich eine ganz neue Herausforderung, weil die Situation in der Klinik eine ganz andere ist“, erklärte der neue Pastor.
Viel Erfahrung in ganz unterschiedlichen Bereichen kann Gerhard Wietholt ganz ohne Zweifel vorweisen. Nicht nur, dass er in verschiedenen Pfarreien tätig war, sondern dass er als Polizeiseelsorger auch schon sehr problematische Gegebenheiten erlebt hat. In dieser Funktion war Wietholt auch 2002 in Erfurt nach dem dortigen Amoklauf unterstützend tätig. Aufgrund der Tatsache, dass sein neues Betätigungsfeld noch mal eine ganze andere Herausforderung darstellt, will Pfarrer Wietholt diverse Forbildungsmodule belegen. Er sieht sich als Teamplayer und seine Tätigkeit nicht nur als Seelsorger für die Patienten, sondern auch für deren Angehörige und für das Personal der Klinik. „Von dienstags bis einschließlich samstags will ich hier in der Klinik sein“, erklärt Wietholt. Ab sofort soll auch an jedem Samstag in der Krankenhauskapelle – nur für die Patienten – wieder eine Messe stattfinden.
„Dies hat Tradition und soll auch so fortgeführt werden“, meint Sebastian Lasczok und erklärt dabei, dass die Hauptaufgabe der Klinik aus einer „360-Grad-Versorgung“ besteht. Dazu zählt Lasczok zufolge eben auch die seelsorgerische Betreuung.