Die Pfarrei St. Franziskus führt unter dem Motto „Süß statt bitter“ eine Aktion durch, die sich gegen moderne Sklaverei wendet. Dies machen Andrea Wesendonk und Beatrix von der Lieth, die die Aktion führend begleiten, am Beispiel der Situation auf süditalienischen Obstfeldern deutlich.
Orangen gehören zum Winter und zur Weihnachtszeit dazu – aber zu welchem Preis kommen sie zu uns nach Deutschland? “ Auf den Obstfeldern Süditaliens schuften rund 2500 afrikanische Wanderarbeiter als Erntehelfer für einen Hungerlohn. Die Kleinbauern können nicht mehr zahlen, da ihnen die niedrigen Preise der Supermarktketten keine andere Wahl lassen“, schreibt Andrea Wesendonk. Diese Spirale will „SOS Rosarno“ durchbrechen, denn der Verein sucht Andrea Wesendonk zufolge den direkten Kontakt zwischen Obstbauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften, damit alle einen gerechten Lohn und faire Preise erhalten. „Wir in der Pfarrei St. Franziskus möchten die Arbeit von SOS Rosarno unterstützen.“
Kindergärten, Jugendhäuser und die Bewohner des Elisabeth-Haus ziehen an einem Strang
Dies geschieht insofern, dass bis zum 31. Oktober Bestellungen für fair und ökologisch produzierte Orangen aus Italiens Sütdspitze aufgegeben werden konnten. Diese Orangen finden beispielsweise ihren Platz in besonderen Nikolaustüten, deren Gesaltung von Bewohnern des Elisabeth-Haus, sowie von den katholischen Kindergärten übernommen wurde. Die Nachfrage war derart groß, dass sich auch der evangelische Kindergarten in Werth, sowie die Jugendhäuser in Anholt und Isselburg daran beteiligten.
„Am 1. Dezember dürfen wir nun insgesamt siebzehn 10kg-Kisten Orangen in Münster abholen. Feißige Hände werden abends die 190 Nikolaustüten packen, so dass vom 2. bis zum 4. Dezember die Bestellungen verteilt werden können“, schreibt Andrea Wesendonk. Sie betont, dass der eigene Gewinn in das Schulprojekt „Uboji“ in Nigeria fließt, das von der Pfarrei regelmäßig unterstützt wird.
Mit dieser Aktion soll einerseits ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass der Billigkonsum von Menschen und der Umwelt an anderen Orten bezahlt wird, soll aber auch zeigen, wie alt und jung bereit sind, sich vollkommen uneigennützig für eine gute Sache einzusetzen.