Bei blauem Himmel und Temperaturen um die 20 Grad nutzten einige tausend Besucher am Osterwochenende die Gelegenheit zu einer Stippvisite im Biotopwildpark Anholter Schweiz. Nimmt man die Autokennzeichen als Maßstab, dann kamen die Menschen von fast überall her.
Ostern in der Anholter Schweiz bedeutet auch, dass man als Besucher immer mal wieder einen Osterhasen trifft, der mit einem Korb, gefüllt mit gefärbten Eiern, unterwegs ist. In diesem Jahr waren es sogar ein Hase und eine Häsin. Wurden die Kinder den beiden Langohren ansichtig, hieß es laut rufend „der Osterhase, guck mal, der Osterhase.“ Waren die Hasen in den vergangenen Jahren vor der Pandemie eher älter, so steckten in diesem Jahr mit Vera (18) und Tijn (16), beide aus den Niederlanden, zwei ganz junge Personen im Hasenkostüm. Die Beiden absolvieren in der Anholter Schweiz ein Praktikum – Veras als Tierpflegerin, Tijn als Ranger.
„Es ist ganz schön warm in dem braunen Fellkostüm“, erklärten Vera und Tijn, die an beiden Ostertagen, jeweils von 11 bis 18 Uhr im Park als Hasen unermüdlich ihre Runden im Park drehten. Beide gingen unterschiedliche Routen, um möglichst viele Familien mit Ostereiern zu beschenken. Und natürlich waren die beiden bei vielen Eltern auch gern gesehene Fotomotive. So freute sich auch die 7-jährige Marie aus Dinslaken über ein Foto mit Vera und Tijn. Von noch weiter weg kamen Ferdinand und Johann aus Paderborn, die mit ihren Eltern die Oma und Opa in Bocholt besuchten und dies dann mit einem Besuch der Anholter Schweiz verbanden. „Wir sind schon zum dritten Mal hier“, erklärte die Mutter von den dreijährigen Zwillingen Max und Anton aus Rheinberg und fügte hinzu, dass es einfach toll ist, die Tiere so naturnah zu beobachten. „Wir werden auf jeden Fall noch öfter hierherkommen.“
Besonders viele Kinder hielten sich im großen Gehege der Esel auf. Da lag es für Hase und Häsin nahe, auch dort mal reinzuschauen. Schnell wurden die beiden von den Kindern umlagert, die sich über die Ostergeschenke freuten. Auch wenn die Esel natürlich keine Eier oder Süßigkeiten erhielten, so bekamen sie doch viele Streicheleinheiten von Hase und Häsin. „Insgesamt haben wir an den beiden Ostertagen ca. 2.500 Eier verteilt und dabei auch viele Kilometer zurückgelegt“, erzählten die beiden Praktikanten – bei der Wärme sicher nicht immer ein Vergnügen, auch wenn immer mal wieder eine Trink- und Essenspause eingelegt wurde.
Wie Werner Boland erklärte, findet die Ostereieraktion bereits seit ca. 15 Jahre statt. Die Pächterin des Wildparks, Monika Westerhoff-Boland, erzählte, dass man von der früheren Praxis, Plastikeier im Park zu verstecken, die dann bei Verlassen des Parks gegen echte Ostereiere getauscht werden konnte, abgerückt sei. Jetzt sind wieder Osterhasen unterwegs, die die Eier an Kinder verschenken. So bleiben auch keine unentdeckten Plastikeier im Park zurück.