Eiskugeln aus der Knutschkugel – Zwei Frauen betreiben einen Eiswagen

In Isselburg gibt es wieder Eis – womit nicht das Eis aus der Kühltruhe der Lebensmittelgeschäfte gemeint ist. Dafür, dass es wieder Schoko, Vanille, Erdbeer und noch viele andere Variationen im Becher oder im Waffelhörnchen gibt, sind Chantal Borkes und Rebecca Kramer verantwortlich. Von Mittwoch bis Samstag von 15 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 20 Uhr steht ihr neuer Eiswagen vor dem „sisters 2nd Chance“ – dem Secondhand-Geschäft für Kinderkleidung an der Minervastraße. Optisch wirkt der Wagen, den die beiden Frauen liebevoll als „ihre Knutschkugel“ bezeichnen, eher klein, bescheiden, aber irgendwie lustig.

Chantal Borkes (links) und Rebecca Kramer betreiben einen Eiswagen (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Kreativ sein

„Das Eis beziehen wir aus einer Eis-Manufaktur“, erklärt Rebecca Kramer. Chantal Borkes fügt hinzu, dass es den beiden Frauen wichtig war, eine hohe Eis-Qualität anbieten zu können. Hinzu kommt, dass es auch möglich ist, immer wieder mal neue Eisvariationen im Sortiment zu haben. Wichtig war auch, dass das Angebot auch Eissorten umfasst, die vegetarisch und glutenfrei sind, sowie auch den muslimischen Speisevorschriften (Halal) entsprechen. „Durchgehend haben wir 11 verschiedene Sorten im Angebot“, sagt Chantal Borkes. Rebecca Kramer empfielt den „Tiki-Kaffeeshake“, der aus Vanilleeis, Milch, hausgemachter Kaffeecreme und Sahne besteht. Kreativität zeichnet sich auch dadurch aus, dass man an Dinge denkt, an die sonst keiner denkt. So gibt es auch eine Eisvariation für Kleinkinder – extra in einem Waffelbecher, der in etwa die Größe eines Eierbechers hat. Darin kommt eine Eis-Kugel mit der Geschmacksrichtung „Kirsch-Banane“. Was das Eisangebot betrifft, wollen sich die beiden Frauen auch an der Jahreszeit anpassen. „Im Herbst gibt es eben keine frische Erdbeeren aus Deutschland, da weichen wir dann auf andere Geschmacksrichtungen, wie etwa der Lebkuchen-Variation aus“, sagt Rebecca Kramer. Auch frische Waffeln sollen dann zum Angebot gehören.

Beim Eiswagen sind wir hängen geblieben

Welche Geschmacksrichtung soll es sein? (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Wie kommt man nun auf die Idee, sich einen Eiswagen zuzulegen? „Wir haben Anfang des Jahres mal überlegt, was es in (Alt)Isselburg gibt, vor allem aber, was es nicht gibt. Dabei sind wir ganz schnell auf eine Eisdiele gekommen“, erklärt Chantal Borkes. Nun braucht man für eine Eisdiele geeignete Räumlichkeiten, die es aber in Isselburg nicht gibt oder die nicht finanzierbar sind. „Da sind wir dann bei der Idee mit einem Eiswagen hängen geblieben“, sagt Rebecca Kramer. Bei einem Händler in den Niederlanden haben sie sehr schnell „ihre Knutschkugel“ gefunden. Dabei handelt es sich nicht um einen motorbetriebenen Wagen, sondern um einen Anhänger, der von einem PKW gezogen werden muss. Der Standplatz vor dem Second-Hand-Laden ist ideal, da dort der Wagen mit Strom und Wasser versorgt werden kann. Anzumerken dabei ist, dass der Shop von Chantal Borkes betrieben wird. Wichtig war Kramer zufolge auch die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. „Wir haben von Anfang an eng mit dem Gesundheitsamt zusammengearbeitet“, bekräftigt Rebecca Kramer und fügt hinzu, dass das Okay des Amtes sehr schnell erteilt wurde.

„Uns kann man mieten“

„Wir sind ja flexibel, uns kann man nämlich für Veranstaltungen oder Familienfeste auch mieten“, erklärt Rebecca Kramer und fügt hinzu, dass bereits fünf Buchungen vorliegen. In der Kürze der Zeit schon überraschend, denn der Eiswagen trat erstmals beim Stadtfest im Juni in Erscheinung. Freilich ist der Betrieb keine „Two-Women-Show“, sondern das ganze Team umfasst sieben Personen. „Wir haben so ein tolles Team, ohne deren Hilfe und Unterstützung das Ganze nicht gehen würde“, sind sich die beiden Frauen einig.