Das Isselburger Schützenfest geht heute mit dem Krönungsball im Festzelt zu Ende. Auf den ersten Blick, ein Schützenfest, wie man es in Isselburg immer feiert. Allerdings gab es doch einiges, was eben nicht in das Normale passte. Dafür sorgten die Jungschützen am Sonntag und die Schützen am heutigen Montag.
Für einen Paukenschlag sorgte am Sonntag beim Schießen um die Jungschützenkönigswürde Marie Moldenhauer. Sie setzte den finalen Schuss und kürte sich so zur Jungschützenkönigin – der ersten in Isselburg und der näheren Umgebung. Die Preise gingen an Nils Bollwerk (Kopf), Aaron Hackfort (Zepter), Marie Moldenhauer (Reichsapfel), Jule Gottschalk (li.Fl.) und Mathis Dischek (re.Fl.)
Beim Vogelschießen am heutigen Montag lief bis zu dem Zeitpunkt, wo die Preise feststanden, alles normal. Aber ab da wurde es im Vorstand um Präsident Paul Krusen doch ein wenig aufgeregt. Ernste Mienen, kleine Diskussionen und intensive Telefongespräche zeigten, dass etwas im Argen lag. Es fehlten Königsbewerber. Präsident Paul Krusen griff mehrmals zum Mikrofon, um die Schützen dazu zu ermutigen, um die Königswürde zu schießen. „Lasst uns das Schützenfest nicht zum Abbruch bringen“, mahnte Krusen mehrmals. Nach langem Hin und Her fand sich dann mit Gabi Huethorst (59) eine Kandidatin – übrgens die erste Frau, die in Issleubrg selbst nach der „Königinnenwürde“ greifen wollte. Dann dauerte es immer noch eine Weile, ehe sich Markus Huethorst (55) – der Ehemann von Gabi – bereit erklärte, mitzuschießen. Beide wohnen in Erftstadt, allerdings ist Markus Huethorst ein waschechter Isselburger, was die Teilnahme seiner Frau am Königsschießen ermöglichte.
Die Konstellation kam allerdings nicht bei jedem aus dem Vorstand gut an. „Die wohnen 140 Kilometer von hier entfernt und müssen um die Königswürde schießen, weil sich kein in Isselburg wohnender Schütze beteiligen will. Die Isselburger Schützen sollten sich was schämen, die haben jede Menge Orden an der Uniform, weil sie schon zigmal den einen oder anderen Flügel abgeschossen haben, wollen sich aber schon seit Jahren am Königsschießen nicht beteiligen“, erklärte Vizepräsident Frank Hakvoort ziemlich erzürnt. So blieb dann nur das Ehepaar Huethorst aus Erftstadt als Königsbewerber übrig, wobei es zwischen den Beiden klar war, dass, Markus Huethorst seiner Frau den Vortritt lässt, wenn es in die entscheidene Phase geht. Sie wäre dann die erste Schützenkönigin in Isselburg, die auch selbst den Vogel abgeschossen hätte. Und sie hätte natürlich dann ihren Mann als König genommen.
Dazu kam es dann doch nicht, denn nach dem 354 Schuss – von Markus Huethorst abgegeben – fiel der Vogel. „Entschuldigung – eigentlich solltest du ja den Vogel abschießen“, meinte Markus spontan zu seiner Frau Gabi. Das Ergebnis ist jetzt wieder unspektakulär, denn beide bilden das Regentenpaar 2022 – Markus Hutehorst als König und Gabi Huethorst als Königin. Die Preise gingen an Ewald Bücker (Kopf), Tobias Purwin (Zepter), Tim Spiekermann (Reichsapfel), Werner Moschüring (re.Fl.) und Mirko Tenhaaf (re. Fl.)
Das ganze Prozedere hatte den vorgesehenen Zeitplan kräftig durcheinander gewirbelt. So verkündete Paul Krusen, dass die Inthronisation des neuen Königspaares nicht um 17 Uhr, wie sonst immer, auf dem Markt, sondern um 18 Uhr am Festzelt stattfindet. Danach sollte es wie gewohnt weitergehen und mit den Gastvereinen gefeiert werden.