Das Landeswassergesetzt (LGW) in Nordrhein-Westfalen sieht vor, dass in Abständen von 20 Jahren die Abwasserleitungen von privaten Haushalten auf Dichtigkeit zu überprüfen sind. Dies hat im konkreten Fall bis zum 31. Dezember 2015 zu geschehen. Allerdings haben die Kommunen die Möglichkeit, abweichende Prüfungsfristen festzulegen. Hiervon hat die Stadt Isselburg Gebrauch gemacht.
Alle Abwasserleitungen, in denen häusliches oder gewerbliches Abwasser gesammelt oder fortgeleitet wird, sind zu prüfen. Gemeint sind alle Hausanschlussleitungen von der Grundstücksgrenze bis zum Gebäude. Ausgenommen hiervon sind lediglich Leitungen, in denen ausschließlich Niederschlagwasser gesammelt oder fortgeleitet wird. Die Stadt teilt in ihren Richtlinien mit, dass von der Dichtigkeitsprüfung alle Hauseigentümer betroffen sind. Geprüft werden muss beim Neubau von Hausanschlüssen unmittelbar nach deren Errichtung.
Um die Prüfung aller Hausanschlüsse zu entzerren, wurden seitens der Stadt die Straßen in verschiedene zeitliche Abschnitte eingeteilt. So muss beispielsweise die Dichtigkeitsprüfung auf der Schlockhorststraße in Werth bis zum 31.12.2014 abgeschlossen sein, während die Hauseigentümer am Usambaraweg in Isselburg noch bis Ende 2017 Zeit haben. Bauamtsleiter Klaus Dieter Spaan warnte aber davor, den Prüfungstermin bis zum äußersten auszureizen. Einerseits könnte es dann mit der Termineinhaltung eng werden, weil dann viele Hauseigentümer gleichzeitig die notwendigen Fachleute beauftragen müssen. Andererseits werden auch die Preise für diese Dienstleistung ansteigen, so dass die Prüfung dann teuer werden könnte.
Die Frage ist nun für die Hauseigentümer, wer solch eine Prüfung überhaupt vornehmen darf. Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Dichtheit nur von einem Sachkundigen geprüft werden darf. Sachkundige sind Personen, die aufgrund ihrer Ausbildung und eines Sachkundenachweises für die Prüfung zugelassen sind. Eine Auflistung der örtlichen und ortsnahen Sachkundigen, die die Dichtigkeitsprüfung durchführen dürfen, ist bei der Verwaltung erhältlich. Die Preise für die Prüfung sind derzeit noch unterschiedlich und bewegen sich zwischen 300 und 600 Euro, aber wie erwähnt, mit steigender Tendenz. Es empfiehlt sich daher, die Dichtigkeitsprüfung möglichst zeitnah durchführen zu lassen. Informationen für Grundstückseigentümer hält die Stadtverwaltung, aber auch die Bauaufsichtsbehörde des Kreises Borken bereit.
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