Raus in die Natur ging es gestern für die Schüler der fünften Klasse der Gesamtschule Weitblick. Statt des Unterrichtes im Klassenzimmer, ging es mit dem Fahrrad zur Anholter Schweiz. Im dortigen Schulungsraum stand der erste „naturnahe“ Unterricht der Klasse an. Dabei ging es um das Thema „Vom Wolf zum Hund“. “ Daniela Bruns, die mit Werner Konnik zum Leitungsteam gehört, erzählte, dass die Kinder vor der Abfahrt in der Schulküche noch ihre Pausenbrote geschmiert haben.
Vom Schulungsraum zum Klassenzimmer
Von Stephanie Steverding-Werner, die als Tierpflegerin in der Anholter Schweiz arbeitet, war der Schulungsraum für den Besuch der Fünftklässler zu einem Klassenzimmer umgestaltet worden. Der Unterschied war, dass die Stühle in Kreisform aufgestellt waren und dass es natürlich auch keine Tafel gab. Allerdings wurden auf einem großen Monitor in einer Endlosschleife Fotos von Tieren gezeigt, die im Wildpark leben. Die Tierpflegerin, die vor ihrer Tätigkeit in der Anholter Schweiz auch schon Unterricht in Kindergärten und Grundschulen gegeben hatte, leitete die Unterrichtsstunde.
Wolf und Mensch profitierten voneinander
Wie entwickelte sich denn nun der Wolf zum Hund und wie unterscheiden sich die beiden Tier jetzt voneinander? Und welche Rolle spielte der Mensch dabei? Dazu hatten viele Kinder auch viele Theorien. Belegbar sind davon kaum welche. Im Vorfeld hatte Stephanie Steverding-Werner im Gespräch erklärt, dass man bei der Zeitspanne, in der sich der Wolf zum Hund entwickelte, von ca. 15.000 Jahre spricht. Irgendwann zu Beginn dieser Zeitspanne bemerkten Wolf und Mensch wohl, dass beide voneinander profitieren könnten. So entwickelte sich der Wolf allmählich zu unserem Haushund. “Fakt ist, dass alle Hunderassen ursprünglich vom Wolf abstammen und sich die Tiere dann durch Züchtungen in die verschiedensten Rassen entwickelten”, erzählte Stephanie Steverding-Werner.
Wer hat Angst vor´m bösen Wolf?
Nach einer Stunde ging es dann gemeinsam zum Wolfsgehege. Zunächst stand die Befürchtung im Raum, dass sich die Wölfe im Gehege in ihren Bauten oder im Gehölz versteckten könnten und so für die Kinder nicht sichtbar wären. “Wenn ich sie rufe, dann kommen sie”, erklärte Stephanie Steverding-Werner. Dies bestätigte auch Parkbetreiber Christian Boland. “Wenn ich rufe, tut sich überhaupt nichts, wenn Steffi ruft, dann kommen die Tiere an den Zaun”. Im Vorfeld hatte die Tierpflegerin erklärt, dass die Schüler und Schülerinnen wohl noch keinen lebenden Wolf gesehen haben. “Damit können wir jetzt vielleicht auch dafür sorgen, dass die Angst vor dem doch so bösen Wolf, der ja im Grunde genommen ein Fluchttier ist, ein wenig genommen wird”, meinte die Tierpflegerin.
Schule und Park wollen eine intensive Zusammenarbeit
Daniela Bruns und Werner Konnik sprachen sich dafür aus, mit der Anholter Schweiz eine intensive Kooperation zu bilden. “Der Schulungsraum ist nahezu ideal und der Park bietet ja nicht nur Tiere, sondern auch Wald, der ja für unser Klima sehr wichtig ist und viel Stoff für den Unterricht hergibt”, meinte Werner Konnik. “Ich bin für alles offen und würde mich freuen, wenn wir eine intensive Zusammenarbeit im Sinne der Kinder bilden könnten”, erklärte Christian Boland.