Stehen die Tiere der Anholter Schweiz eigentlich immer im Mittelpunkt, so ist das an Heiligabend noch ein stückweit mehr, denn dann erhalten sie von vielen Kindern ihre kulinarischen Weihnachtsgeschenke. Bei gutem Wetter beteiligten sich am Samstag ca. 150 Kinder und Erwachsene -aufgeteilt in drei Gruppen – an der weihnachtlichen Futterrunde. Hierbei erklärten die drei Tierpflegerinnen Vera Nijlan, Debby Scholten und Steffi Steverding-Werner ein bisschen zum Hintergrund der Tiere.
Luchse ließen sich fotografieren und auch die Bären schauten vorbei
Am Parkeingang erhielten alle Kinder eine Tüte mit Futter, dass sie an Esel und Ziegen verteilen konnten. Die erste Station war das Gehege der Luchse, wobei der Zeitpunkt scheinbar nahezu ideal war, denn die Luchseltern waren mit ihren beiden Jungen überhaupt nicht scheu, sondern kamen bis direkt an den Zaun. Da wurden natürlich die Handys gezückt und viele Fotos gemacht. Tierpflegerin Vera hatte für die Luchse ein großes Paket mitgebracht, dass mit artgerechten Leckereien gefüllt war. Bei den Alpensteinböcken erklärte die Tierpflegerin den Unterschied zwischen einem Horn und einem Geweih. „Das Horn ist mit Adern und Nerven durchzogen, das Geweih nicht“, sagte Vera Nijland. Direkt gegenüber ist das Gehege der Braunbären. „Ich bin ganz überrascht, dass die Bären jetzt draußen sind, denn eigentlich befinden sie sich im Winterschlaf“, meinte Nijland. Was die Tiere aufgeweckt hat, wusste die Tierpflegerin nicht. Der Hunger kann es nicht gewesen sein, denn die von den Bären so geliebten ins Gehege geworfenen Wallnüsse ließen sie unbeachtet liegen. Keine Lust auf Heiligabend schienen hingegen die Dachse zu haben, denn sie kamen nicht aus ihren kuscheligen Höhlen, die sie sich im Dachshaus eingerichtet hatten. Ganz anders die beiden Wildkatzen, die sich über die ins Gehege geworfenen toten Küken hermachten. Verzichten mussten die Besucher auch auf die Otter, die in ihrem Haus bleiben müssen, da derzeit an den für die Tiere bestimmten Gewässern gearbeitet wird.
Zum Abschluss gab es eine Weihnachtsgeschichte
Die offiziell letzte Station des Rundgangs war das große Freigehege der Esel, der Kamerunschafen und den Rehen. Neben dem Trockenfutter, dass die Kinder am Eingang erhalten hatten, freuten sich die Tiere vor allem über Mühren und Äpfel. Damit wurden auch die im Gehege aufgestellten Weihnachtsbäume geschmückt. Auch hier waren die vielen Smartphones für Erinnerungsfotos im Einsatz nicht nur die Kinder mit den Tieren, sondern auch mit dem Nikolaus, der von Rob Berentsen dargestellt wurde. Anziehungspunkt für die Kinder war auch das Gehege der kleinen Ziegen, die bei den kleinen Besuchern um Futter bettelten. Auch der angrenzende Spielplatz wurde stark frequentiert. Den Abschluss der Runde bildete der Aufenthalt in der Wildparkschule. Bei heißem Kakao und Kinderpunsch für die kleinen Besucher, sowie bei heißem Kaffee für die Erwachsenen trug Monika Westerhoff Boland eine Weihnachtsgeschichte vor.
Alle Foto: Frithjof Nowakewitz