Rohrbruch hat Fertigstellung des neuen Archivs verzögert

„Wir waren schon immer gegen den Standort in den Kellerräumen am Markt“, erklärte Theo Nieland (FDP) und Martina Neckritz (SPD), wollte niemandem zumuten, im Keller arbeiten zu müssen. Dabei ging es in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss (HFA) um die Unterbringung der Archivunterlagen in den Kellerräumen in Anholt Markt 5-7, dort, wo sich im Erdgeschoss die Stadt-Info befindet. Aktuell befindet sie sich in der Kühlkammer des Getränkevertriebs an der Hüttenstraße, in dessen Räume teilweise die Verwaltung untergebracht ist. Einig waren sich die Parteien darin, dass die derzeitige Lagerung, keine Lösung ist – zumal die Kühlkammer auch nicht den gesetzlichen Vorschriften für Archivräume entspricht. Uneinigkeit herrschte hingegen bei der Entscheidungsfindung, denn die SPD und FDP stimmten gegen die Unterbringung in Anholt, während CDU und Grüne dafür stimmten. Das Abstimmungsergebnis lautete 11 Ja- und 6-Nein-Stimmen. Enthaltungen gab es keine.

Archivmitarbeiterin Maria Nehling in den aktuell für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Archivräumen an der Hüttenstraße (© Stadt Isselburg/Tina Schumacher)

Landschaftsverband hat keine Bedenken gegen die neuen Räumlichkeiten

In der Sachdarstellung der HFA-Sitzung heißt es, dass In verschiedenen Ausschüssen und im Rat regelmäßig nach dem Sachstand gefragt wurde. Diese Anfragen wurden von der Verwaltung entsprechend dem Kenntnisstand beantwortet. Zuletzt wurde die Eignung der Räumlichkeiten und die erforderlichen Maßnahmen bzgl. der Anforderungen an Raumfeuchte und Klimatisierung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bestätigt. Von Seiten der SPD und der FDP wurde zwar die Ablehnung der neuen Räume geäußert, eine Alternative dazu hatten beide Parteien jedoch nicht. Uwe Übelacker (Grüne) und auch CDU-Sprecher Frank Häusler machten aus ihrer Sicht klar, dass es zu den Räumen in Anholt aktuell keine Alternative gibt.

Rohrbruch in obenliegender Wohnung brachte Zeitplan durcheinander

Möglicherweise wären die Archivräume längst fertig, wenn nicht ein Rohrbruch in einer überliegenden Wohnung dazwischengekommen wäre. Feuchtigkeitsschäden eines defekten Fallrohres müssen noch behoben werden. Eigentlich sollte die Umsetzung des Ratsbeschluss vom September 2019 durch die Auftragsvergabe von Putzarbeiten weitergeführt werden. Der Ausschuss für Vergabe hatte den entsprechenden Tagesordnungspunkt jedoch abgesetzt und beschlossen, in der HFA-Sitzung eine Grundsatzdiskussion zu führen. Die Verwaltung sollte prüfen, ob die Sanierungsarbeiten der Kellerwände eine Substanzverbesserung für die gesamte Hausgemeinschaft darstellen und somit auch von der Hausgemeinschaft zu finanzieren wäre. Wie es in der HFA-Sitzungsvorlage heißt, war die erste Rückmeldung der Hausverwaltung diesbezüglich negativ.