Vor sechs Wochen gab es im Dachsgehege im Biotopwildpark Anholter Schweiz gleich vierfachen Nachwuchs – alles stramme und gesunde Jungs. Am gestrigen Dienstag stand nun die erste Untersuchung der kleinen Dachse an. Hierbei wurde Tierärztin Anne Brömmling von der Tierpflegerin Patty Bijlsma unterstützt. Als erstes wurde das Geschlecht festgestellt und die Abheilung des Nabels kontrolliert. „Das sieht alles gut aus“, meinte die Tierärztin.
Auch das Gewicht stimmte, wogen die vier doch zwischen 795 und 950 Gramm. Anne Brömmling kontrollierte auch, ob es etwa Ausfluss aus Nase, Maul oder Augen gibt. „Das sind Hinweise auf eine Infektion“, meinte Brömmling, bestätigte aber, dass das jetzt bei den kleinen Dachsen nicht der Fall ist. Unvermeidlich ist natürlich auch die Wurmkur, die dem tierischen Gequengel nach geschmacklich doch sehr zu wünschen übriglässt.
Die ganze Prozedur wird durch das Setzen des Chips abgeschlossen. Der Transponder, der in etwa die Größe eines Reiskorns hat und eine für das Tier einmalige Identifikationsnummer enthält, wird mit einer Art Spritze auf der linken Halsseite in den Muskel implantiert. Der Chip ist fälschungs- und manipulationssicher. Er bleibt während des ganzen Lebens des Tieres funktionsfähig und ist beliebig oft ablesbar.
„Die Tiere sind rund und gesund und in einem richtig guten Zustand“, resümierte die Tierärztin nach der Untersuchung. Tierpflegerin Patty Bijlsma erklärte, dass dies jetzt der zweite Wurf mit vier Tierbabys war. „Im vergangenen Jahre waren es auch vier und davor drei“, meinte die Tierpflegerin. Bijlsma zufolge bleiben die Jungtiere noch bis in den Herbst bei ihren Eltern. Danach werden die vier Jungs in andere Tierparks umziehen. Bei zweien steht mit Norwegen das Ziel schon fest. „Sobald wir publizieren, dass es hier junge Dachse gibt, kommen Anfragen aus ganz Europa“, erzählte die Tierpflegerin.
Die Dachseltern waren übrigens nicht davon begeistert, dass ihre Kinder wegen der Untersuchung aus dem warmen Nest geholt wurden. Demzufolge wurden die Kleinen nach ihrer Rückkehr in das warme Nest ausgiebig beschnuppert. Zudem durften sich die Vier gleich bei der Mutter an den Zitzen mit Milch stärken.