Der Begriff „E-Waste-Race“ wird sicherlich den Wenigsten bekannt sein. Frei übersetzt versteht man darunter die Sammlung von Elektroschrott. Initiiert wurde das Projekt in den Niederlanden, die gemeinnützige Organisation „Das macht Schule“ hat die Aktion auch nach Deutschland geholt. Erstmals findet diese Aktion im Kreis Borken statt. Insgesamt nehmen neun Schulen im Kreis an der Aktion teil, wobei die Schule Weitblick heute den Anfang machte. Mit dabei waren Landrat Dr. Kai Zwicker, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hat, Paul Schwarz und Christine Roßkothen von der Trox Stiftung, sowie Peter Kleyboldt, Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland.
Worum geht es nun bei dem Projekt? In einer vierwöchigen Sammelaktion sammeln Schüler und Schülerinnen in ihrer Nachbarschaft Elektroschrott und setzen sich dabei aktiv mit Recycling und Umweltschutz auseinander. In einer einführenden Unterrichtsstunde erklärte Projektmanagerin Sanja Wöhrl (Das macht Schule) den Kindern den Sinn und die Abläufe der Aktion. Dabei machte sie deutlich, dass Elektroschrott nicht einfach ein Wegwerfartikel ist, sondern in den allermeisten Fällen wertvolle Materialen enthält, die recycelt und wiederverwertet werden können. „Aber darin sind oft auch giftige Sachen enthalten, die nicht in die Umwelt gelangen dürfen“, erklärte die Projektmanagerin.
Peter Kleyboldt erklärte, dass genau aus diesen Gründen – dem Schutz der Natur und der wirtschaftlichen Wiederverwertung – die EGW die Bildungsinitiative E-Waste-Race unterstützt. „Uns ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen frühzeitig den richtigen Umgang mit werthaltigen Abfällen näher zu bringen“, sagte Kleyboldt. Er lud die ganze Klasse zu einer Besichtigung der EGW ein, um ihnen einen besseren Einblick über das Recycling zu geben.
Lokales Engagement erforderlich
Paul Schwarz berichtete, dass im vergangenen Jahr diese Aktion im Kreis Wesel stattfand und dort von der Trox-Stiftung unterstützt wurde. „Das war ein riesiger Erfolg und deshalb engagieren wir uns auch gerne in diesem Jahr im Kreis Borken“, erklärte Schwarz fügte hinzu, dass ein Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft auf lange Sicht das wichtigste globale Ziel unserer Zeit ist. „Das zu erreichen, erfordert ein starkes, lokales Engagement“, bekräftigte Paul Schwarz.
Kinder sind mit Begeisterung dabei
Landrat Dr. Kai Zwicker freute sich, dass sich gleich neun Schulen im Kreis beteiligen. „Mir ist wichtig, dass sich junge Menschen mit dem Thema intensiv auseinandersetzen. Daher habe ich auch gerne die Schirmherrschaft dafür übernommen“, sagte der Landrat.
Auch Schulleiterin Daniela Bruns zeigte sich angetan von der Aktion. „Die Kinder sind mit einer solchen Begeisterung dabei und tragen den Gedanken der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes so auch nach Hause“, meinte Bruns und sprach davon, dass Kinder durchaus auch Umweltbotschafter sein können, wenn man sie dafür ausbildet.
Die Wichtigkeit wurde bei den Jungen und Mädchen auch aus ihren Gesprächen heraus deutlich. Einig waren sich der 11-jährige Sam, der 10-jährige Leandro und auch die 11-jährige Amelie darin, dass mit der Aktion die Umwelt geschützt wird. „Mir tun die Tiere leid, die durch die verschmutzte Umwelt sterben“, erklärte die 12-jährige Mila und Mia – 11 Jahre alt – erklärte, dass das Recycling, also aus Alt mach Neu, doch eine tolle Sache sei.