Knapp vier Wochen alt sind die beiden jungen Luchse, die am 31. Mai im Gehege der Anholter Schweiz geboren wurden. Für die beiden Luchskinder – ein weibliches und ein männliches – stand die ärztliche Untersuchung an. Zuvor mussten allerdings Tierpflegerin Patty Bijlsma, Tierärztin Anne Brömmling und Parkbetreiber Christian Boland auf die Suche gehen, denn naturgemäß versteckt die Luchsmama ihren Nachwuchs in kleinen Mulden unter dichtem Gesträuch.
Neben der Untersuchung der Augen, der Ohren und des Rachens wurden die beiden Tiere gechipt und erhielten eine Wurmkur. Zudem kontrollierte die Tierärztin, ob sich im Fell des Nachwuchses nicht schon kleine Parasiten eingenistet hatten und ob der Nabel gut verheilt war. Ergebnis: Es war alles gut – Anne Brömmling war mit den knapp vier Wochen alten Schützlingen sehr zufrieden. „Die Kleinen sind kerngesund und wohlgenährt“, erklärte die Tierärztin. Das Mädchen wog 1,9 kg und der Junge 1,5 kg. Bei der Untersuchung war schon etwas über das Wesen der beiden Tiere zu erkennen. Während das weibliche Tier das Prozedere ganz gelassen über sich ergehen ließ, machte der Junge durch Fauchen und Knurren deutlich, was er von der Angelegenheit hielt. „Die Beiden werden in den nächsten drei bis vier Monaten noch von der Mutter mit Milch versorgt, erst dann fangen sie damit an, zu Fleisch überzugehen“, erklärte die Tierpflegerin.
Aktuell leben sechs Luchse in dem Gehege, die beiden Eltern, die Jungtiere vom vergangenen Jahr und der aktuelle Nachwuchs. Tierpflegerin Patty Bijlsma berichtete aber, dass die beiden Jungtiere des vergangenen Jahres ab der kommenden Woche ihr weiteres Leben in einem Wildpark in der Nähe von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) verbringen werden.
Insgesamt hat sich die Kinderstube in der Anholter Schweiz vergrößert, denn Patty Bijlsma zufolge gibt es auch Nachwuchs bei den Eseln, den Alpensteinböcken, den Mufflons, den Wildschweinen und auch beim Dam- und Rotwild gegeben.