Landwirtschaftliches Wochenblatt zeichnet „Schüttenstense Blagen“ aus

Die „Schüttenstense Blagen“ engagieren sich für ihren Ort und werden dafür auch belohnt (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Nic Gehlmann (16), Antonio Hüting (13), sowie Paul Kipp (17) und seine Schwester Luise (13) – alle aus Herzebocholt – hatten sich im letzten Jahr zusammengetan, um am Hagebrock eine Sitzecke zu bauen. Sinnigerweise haben sie die Stelle mit „Am Weideneck“ betitelt, sorgt doch eine Trauerweide für eine entsprechende Beschattung. Für ihr heimatliches Engagement erhielten die vier im vergangenen Jahr den Heimatpreis der Stadt Isselburg. Schon da nannten sie sich selbst die „Schüttenstense Blagen“. Zwischenzeitlich hatte sich die Mitgliederzahl der Jugendgruppe verdoppelt, denn mit Louis (16) und Lotta (14) Hegmann, sowie Julian (14)und Louisa (12) Gregoor haben sich gleich zwei Geschwisterpaare angeschlossen. Vor einigen Wochen ist nun noch eine weitere Auszeichnung aufgrund ihres weiteren örtlichen Engagements hinzugekommen.

Das „Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben“ mit Sitz in Münster hat in diesem Sommer die „Morgenmacher 2023“ gesucht. Bei der Aktion geht es darum, junge Leute, die sich als Team für ihren Ort oder die Nachbarschaft einsetzen, auszuzeichnen. Hierzu konnten sich junge Teams vom Land, wie eben auch die Schüttenstense Blagen, bewerben.  In einer Vorauswahl suchte die Redaktion des Wochenblatts sechs Teams aus. Danach wurden die Platzierten durch ein Online-Voting ermittelt. Hinter den Siegerinnen aus Ottmarsbocholt (Kreis Coesfeld) landeten die Schüttenstense Blagen auf dem zweiten Platz, der mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert war.

Louis, Julian, Nic, Lotta, Louisa, Luise, Antoion (v.l.), sowie Paul (fehlt) sind die Schüttenstense Blagen (Foto: Frithjof Nowakewitz)

In den vergangenen Monaten hatten die acht Jugendlichen nur wenige Meter von der Sitzecke entfernt einen Pizzaofen gebaut. Und damit nicht genug, denn auch ein gemauerter Grill ist noch hinzugekommen. Auch bei dem Projekt erhielte sie wieder Unterstützung aus ihrem heimatlichen Umfeld. Aus einem Abriss bekamen sie Ziegelsteine, die sonst zu Schotter verarbeitet worden ­wären. Die für den Bau benötigten 120 kg Zement kauften sie von dem Preisgeld des Heimatpreises. Der Transport der Zementsäcke mit dem Fahrradanhänger gestaltete sich Nic Gehlmann zufolge ziemlich mühsam. So richtig gemauert hatte bis dato wohl noch keiner der Jugendlichen, wovon sie sich aber nicht abhalten ließen. Mit „Learning by Doing“ und ein paar Tipps vom Fachmann wurden Pizzaofen und Grill wahre Schmuckstücke. 

Was machen nun die fünf Jungs und drei Mädels mit dem gewonnenen Preisgeld? Auch da haben sie einen konkreten Plan: „Das geht erstmal auf´s Konto, dann wollen wir nächstes Jahr einen richtigen Grillabend veranstalten und auch wieder für Pater Josephat Obodo spenden, damit der sein Schulprojekt in Nigeria fortführen kann“, meint Luise Kipp und Nic Gehlmann fügt hinzu, dass man schon neue Ideen habe, die aber noch nicht so ganz konkret sind.