„Wir bin stocksauer“, erklärte Frank Dunkerbeck, Kassierer beim Werther Schützenverein. Hintergrund ist, dass der Schützenverein schon vor über einem Jahr bei der Stadtverwaltung den Antrag auf die Installation eines stationären Stromverteilerkasten an der Werther Stadthallte gestellt hatte. Im Laufe des letzten Jahres hatten sich die politischen Gremien dazu entschieden, nicht nur in Werth, sondern auch in Heelden, in Anholt und in Isselburg einen Stromverteilerkasten zu installieren. Das Ärgernis für den Werther Schützenverein besteht nun darin, dass die Arbeiten in Heelden, Isselburg und Anholt abgeschlossen sind, oder kurz davorstehen. In Werth ist bislang jedoch noch nichts geschehen. Das ging aus einem Sachstandsbericht der Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Planungsausschuss hervor.
Die beiden Vereinsspitzen Reinhold Lensing und Frank Dunkerbeck machten ihrem Ärger Luft. „Da haben wir vor mehr als einem Jahr den Antrag gestellt und bekommen womöglich den Anschluss nicht, obwohl die Vereine, die keinen Antrag gestellt haben, schon mit Starkstrom versorgt wurden. Und dann wird das Ganze auch noch damit erklärt, dass jetzt kein Geld mehr zur Verfügung steht“, erklären Lensing und Dunkerbeck. „Ich finde das eine Sauerei, so geht man mit Vereinen nicht um“, fügt Dunkerbeck verärgert hinzu.
Für die Werther Schützen ist das umso ärgerlicher, da der für das im August stattfindende Schützenfest angedachte Autoscooter ohne Starkstromversorgung nicht kommt. „Ein Vertrag kommt erst dann zustande, wenn der Starkstromkasten an der Stadthalle steht und der Betreiber des Autoscooter sich davon auch persönlich überzeugt hat“, erklärten Frank Dunkerbeck und Schützenoberst Reinhold Lensing.
Um die Werther Schützen doch noch mit einem Starkstromkasten versorgen zu können, drängt die Zeit. Das machte auch CDU-Sprecher Frank Häusler deutlich. Der wollte wissen, warum man überhaupt die Priorität so gesetzt hat, obwohl die Werther ohne Starkstrom ihr Schützenfest in der angedachten Form nicht feiern können und als einzige den Antrag gestellt hatten. Eine konkrete Antwort darauf gab es von der Verwaltung nicht.
Das finanzielle Dilemma ist nun, dass die Werther Maßnahme mit Geldern aus dem Haushalt 2024 finanziert werden müsste, der aber noch nicht fertig ist. Vor Juni sei mit der Verabschiedung nicht zu rechnen. Häusler fragte bei der Kämmereileiterin nach, ob aus dem Haushalt 2023 „auf kreativer Weise“ Mittel zur Verfügung gestellt werden könnten. „Wenn wir auf den Haushalt 2024 warten wollen, reicht die Zeit nicht mehr“, meinte Häusler und regte an, andere Maßnahmen nach hinten zu verschieben. „Sofern wir noch andere Ansätze haben, die wir kreativ dafür nutzen können, dann müssen wir das tun. Ansonsten haben wir am Ziel vorgeschossen bei dieser Geschichte“, erklärte der CDU-Sprecher. Der Ausschussvorsitzende Kevin Schneider wies noch einmal ausdrücklich auf die Dringlichkeit der Maßnahme hin.
Aus dem Sachstandsbericht der Verwaltung geht hervor, dass in Isselburg am Dierteweg die vorbereitenden Maßnahmen, wie die Aufstellung einer Betonstation getroffen wurden. Dort ist die Maßnahme mit ca. 7.000 Euro beziffert. In Anholt soll die Maßnahme im Laufe dieses Monats für rund 11.500 Euro fertig gestellt werden. In Heelden wurde die Maßnahme abgeschlossen. Der Preis beläuft sich auf knapp 7.000 Euro.
Der Ausschuss nahm den Sachstandsbericht zur Kenntnis, ein Beschluss wurde nicht gefasst.