GCWA-Greenkeeper kennen keine Langeweile

Erst vor kurzem wurde der Golfclub Wasserburg Anholt (GCWA) dafür ausgezeichnet, eine der besten Anlagen in Deutschland zu haben. Das der 18-Loch-Parcours zu den Spitzenanlagen gehört, kommt allerdings nicht von ungefähr. Neben vielen anderen Dingen gehört vor allem die Pflege der Anlage zu den wichtigsten Aufgaben. Und die wird von insgesamt sieben Greenkeepern bestens erfüllt – wie die Auszeichnung ja auch beweist.

Das Greenkeeper-Team vor dem Clubhaus (©Frithjof Nowakewitz)

Greenkeeper mit langjähriger Erfahrung

Ein Golfplatz ist mit den unterschiedlichsten naturbedingten Gegebenheiten ein sehr sensibles Gelände. Rainer Paus arbeitet seit 31 Jahre beim Anholter Golfclub und ist als „Headgreenkeeper“ hauptverantwortlich für die einwandfreie Beschaffenheit der Anlage. Er wird unterstützt von sechs weiteren Greenkeepern, darunter mit Astrid Steuer auch eine Frau. Zum Team gehören weiter Helmut Bauhaus, Theo Angenendt, Marc van Drünen, Georg Testroet und Sawit Ajvazi. Letzterer ist nicht nur auf dem Grün unterwegs, sondern als Hausmeister auch noch der “gute Geist” des Vereins.

Beim Grün geht es um Millimeter

Hier sind deutlich die unterschiedlichen Graslängen zu sehen – links normaler Rasen, in der Mitte das Vorgrün und rechts das ca. 3 bis 4 Millimeter lange Grün (©Frithjof Nowakewitz)

Im Fokus steht bei den Greenkeepern die Rasenpflege. Allein das ist für den Außenstehenden schon eine kleine Wissenschaft. Es gibt das Vorgrün, dass sich in einer bestimmten Breite um das eigentlich Grün befindet. Das Grün selbst ist die Fläche, auf der sich das Loch mit der Fahne befindet. „Der Unterschied zwischen dem Vorgrün und dem Grün ist die Länge des Grases. Auf dem Grün sind die Halme im Durchschnitt zwischen drei und vier Millimeter lang, bei Liga-Wettkämpfen und Turnieren sind es oft sogar nur 2,5 bis drei Millimeter“, erzählt Rainer Paus. Dies muss so sein, damit der Ball beim Einlochen – oder Putten wie es in der Fachsprache heißt – rollen kann. Beim Vorgrün sind die Grashalme etwas länger. Die entsprechende Graslänge herzustellen, ist mit einem herkömmlichen Sitzrasenmäher in der Form nicht möglich. Dafür gibt es spezielle Mäher, die auch ganz spezielles Geld kosten was sich in einem sehr hohen fünstelligen Betrag widerspiegelt. Davon besitzt der Golfclub gleich zwei Exemplare.

“Ist der Rasen krank, ist auch der Greenkeeper krank”

Aber die Arbeiten beschränken sich nicht nur auf das Rasenmähen, dass je nach Witterung auch schon mal zwei oder dreimal je Woche vorgenommen werden muss. „Gute Golfer sehen auf den ersten Blick, ob das Gras die richtige Länge hat“, meinte Georg Testroet, der schon 22 Jahre dabei ist. Wann muss wie und wo gedüngt werden und welche Mittel sind hierzu nötig und auch erlaubt? Bei feuchtem Wetter bildet sich oftmals an dem Gras ein Pilz. Womit darf der bekämpft werden? Auf all diese Bedingungen gilt es von den Greenkeepern Lösungen zu finden. Dies geht natürlich nur mit einer guten Aus- und Weiterbildung. „Ist der Rasen krank, ist auch der Greenkeeper krank“, wirft Astrid Steuer ein und meint zudem, dass die Arbeit für jeden eine Herzensangelegenheit ist. Allein daraus kann man die Ernsthaftigkeit erkennen, mit der die Greenkeeper zu Werke gehen. Bernd Dücking weiß das zu würdigen. „Es ist ein tolles Team“, meinte der Clubmanager.

Ein Bunker ist kein Sandloch

Auch wenn man sie laienhaft als Sandlöcher bezeichnen mag, so müssen auch die Bunker, wie sie in der Fachsprache heißen, gepflegt werden. „Die bestehen aus besonders feinem Sand und werden vier bis fünf Mal in der Woche geharkt“, erzählt Theo Angenendt, der auch schon über eine 25-jährige Erfahrung als Greenkeeper verfügt.

Selbst spielen ist wichtig

Das Aufgabengebiet der Greenkeeper umfasst nicht nur die perfekte Herstellung der gesamten Anlage, sondern auch kleinen Baumbeschnitt, Beseitigung von Totholz und soweit möglich, auch die Pflege des gesamten Maschinenparks. Auf einen Punkt legen die Greenkeeper besonderen Wert: “Wir spielen selber, denn nur so können wir den Platz aus der Sicht der Golfer betrachten und so mögliche Platzfehler auch früh erkennen.”

Der Parcours gehört zu den Besten

Der Golfclub Wasserburg Anholt verfügt über eine 18-Loch-Anlage mit einer Größe von 68 Hektar und gehört unter den insgesamt rund 800 Plätzen in Deutschland zu denen mit den besten Bedingungen. Erst kürzlich wurden sie dafür ausgezeichnet.