Jugendfeuerwehr übt löschen und retten

Die Freiwillige Feuerwehr Isselburg besteht aus den Einheiten Anholt, Isselburg und Werth. Die Einheiten Isselburg und Werth haben jeweils eine eigene Jugendfeuerwehr. Die Jugendlichen beider Einheiten hatten am gestrigen Samstag einen gemeinsamen Übungstag. Das Geschehen spielte sich auf dem Gelände des Autohaus Schröer in Isselburg ab. Gleich am Morgen galt es eine verletzte Person aus einem verunfallten Pkw zu befreien, sowie einen Brand zu löschen. Die Leitung des Einsatzes übernahmen die Jugendbetreuer Marvin Booms (Werth) und Tom Büdding (Isselburg), sowie der Leiter der gesamten Jugendfeuerwehr, Dominic Bulten.

Zwei Szenarien

Der richtige Umgang beim Löschen will gelernt sein (©Frithjof Nowakeiwtz)

Die Werther übernahmen bei der Übung die Rettung der verletzten Person aus dem Auto, während die Isselburger sich dem Brand widmeten. Dort kam erschwerend hinzu, dass in der Nähe des Brandes Gasflaschen lagerten. Beide Gruppen arbeiteten unter der Anleitung der erwachsenen Führungskräfte.

“Crash-Kevin” ersetzt lebenden Übungsverletzten

Für die Löschgruppe ging es darum, mit Hilfe der Betreuer fachgerecht die Schläuche auszurollen und an den Hydranten anzuschließen. Gleichzeitig wurde der Brand bekämpft, es war ein mit Pappe gefülltes Fass, und die in der nähe befindliche Gasflasche gekühlt. Einige Meter entfernt stand das verunfallte Auto mit der verletzten Person auf dem Beifahrersitz. „Dafür benutzen wir den sogenannten „Crash-Kevin, der extra für solche Übungen angeschafft wurde“, erklärte Dominic Bulten. Dabei handelt es sich um eine Puppe aus sehr stabilem Segeltuch. Die Sachlage war, dass die verletzte Person wahrscheinlich an der Wirbelsäule verletzt ist und daher eine sehr behutsame Rettung von Nöten war. Mit Spreizer und Schere muss dazu das Autodach entfernt werden – was so seine Zeit brauchte. Und das ist richtig Schweißarbeit, denn Spreizer und Schere wiegen jeweils in etwa 25 Kilogramm.  

Schnell oder behutsam

Die Jugendfeuerwehr übte in diesem Fall die behutsame Rettung eines Verletzten, der vom “Crash-Kevin” dargestellt wurde (©Frithjof Nowakewitz)

Tom Büdding erklärte, dass es unterschiedliche Verletzungen gibt und daher auch eine unterschiedliche Herangehensweise notwendig ist. „Wenn bei dem Verletzten ein Kreislaufzusammenbruch droht oder wenn sichtbare schwere und stark blutende Verletzungen vorliegen, muss der Verletzte schnellstmöglich aus dem Fahrzeug geholt werden“, erklärt Büdding. Das Gegenteil ist, wenn, wie in diesem Fall angenommen, nicht sichtbare Verletzungen an der Wirbelsäule vorliegen können, muss der Verletzte ganz behutsam aus dem Fahrzeug geholt werden. Dies geschieht mittels einer stabilen Platte, so dass der Rücken des Verletzten nur minimal bewegt wird.

Werther übten Wasserrettung

Nach Abschluss der beiden Übungen beseitigten die angehenden Feuerwehrleute, darunter übrigens auch zwei Mädchen, alle Spuren der Übung. Nach einer kurzen Nachbesprechung ging es für alle zum Feuerwehrgerätehaus nach Werth, wo es ein Mittagessen gab. Für die Isselburger Jungfeuerwehrleute war der Übungstag beendet. Die Kollegen aus Werth hatten allerdings noch sieben weitere Szenarien durchzuspielen – darunter auch eine Wasserrettung auf dem Baggersee am Münsterlandtor. Für sie endete der Tag erst gegen 20 Uhr.

“Die brennen auf die Übung”

Die Verantwortlichen Büdding, Booms und Bulten zogen ein positives Fazit nach der Übung in Isselburg. Marvin Booms hatte zu Beginn erklärt, dass die Jungs und Mädels schon auf die Übung gebrannt haben. „Die wussten morgens beim gemeinsamen Frühstück natürlich noch nicht, wann es los geht und waren bestrebt, ihre Brötchen möglichst schnell zu essen, um bei der Einsatzmeldung sofort starten zu können“, erzählte Booms.

Dank an die Betreuer

Nach der Übung äußerte sich Tom Büddng: “Wir sind sehr zufrieden, das habt ihr gut gemacht” (©Frithjof Nowakewitz)

Das Thema Nachwuchs ist in allen Vereinen akut – natürlich auch bei der Feuerwehr. „Aber wir haben eine funktionierende Jugendfeuerwehr, von der die Jungs und Mädchen bei Volljährigkeit in den aktiven Dienst nachrücken“, erklärte Marvin Booms und machte deutlich, dass dies vor allem den Betreuern zu danken ist, die mit viel Zeitaufwand die Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr begleiten.