Bianka Arndts ist mit Herzblut für „Herzpflaster“ da

Herzpflaster ist ein Verein, der Eltern unterstützt, deren Kinder mit einem Herzfehler geboren wurden. In diesem Jahr besteht der Verein 30 Jahre. Was den Verein ausmacht und wie er betroffene Eltern unterstützt, erzählte die Vorsitzende Bianka Arndts.

Bianka Arndts (51) ist in Isselburg wie der sprichwörtlich bunte Hund bekannt, hat sie doch als Postbotin früher irgendwann mal an jeder Haustür geklingelt. Das macht sie heute nicht mehr. Dafür engagiert sie sich noch intensiver für den Verein „Herzpflaster“, dessen Vorsitzende sie seit 18 Jahre ist. „Als unser Sohn vor 20 Jahre mit einem Herzfehler geboren wurde, gingen uns viele Gedanken durch den Kopf“, erzählte die 51-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Operationen standen an, von denen man im Vorfeld ja auch nicht weiß, sie sie ausgehen. Und man stellt sich die Frage sich das weitere Leben des betroffenen Kindes entwickelt?

Mit den Problemen stehen Eltern oftmals allein da, können bestenfalls mit den behandelnden Ärzten reden. Der Verein Herzpflaster bietet den Eltern den Austausch mit ebenfalls betroffenen Eltern – und das seit nun 30 Jahre. Als Bianka Arndts ihren jetzt 20-jährigen Sohn auf die Welt brachte, diagnostizierten die Ärzte bei dem Neugeborenen einen Herzfehler. Irgendwann hörte die Isselburgerin vom Verein Herzpflaster und suchte den Kontakt zu dem Verein. Dort fand sie Unterstützung. Fortan engagierte sie sich so sehr, dass sie vor 18 Jahre zur Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde und dies immer noch ist. „Aktuell sind 23 Familien Mitglied bei Herzpflaster“, erzählte die Vorsitzende und fügt an, dass die aus dem Raum Anholt, Rees, Borken und Gelsenkirchen kommen.

Bianka Arndts engagiert sich mit viel Herzblut im Verein „Herzpflaster“ (©Frithjof Nowakewitz)

Hört man Bianka Arndts zu, merkt man schnell, dass sie mit Herzblut für Herzpflaster und den betroffen Familien da ist. „Der Austausch mit den Eltern ist wichtig, damit sie mit all ihren Fragen nicht allein dastehen“, bekräftigt die Vorsitzende. Dazu gehören Gesprächsabende innerhalb der Gruppe, aber auch Infoveranstaltungen mit Fachmedizinern. „Wir bekommen jede Unterstützung von der Kinderkardiologin Kathrin Hörnemann vom Bocholter Augustahospital“, erzählt die 51-Jährige. Alles, was der Verein bietet, will aber auch organisiert sein. Ob es nun das jährliche Sommerfest ist, Ausflüge in die Anholter Schweiz, Fahrten zu besonderen Veranstaltungen, wie der Besuch eines Bundesligaspiels, oder demnächst der Besuch des Alpakahofs in Anholt. Alles muss geplant werden. „Es ist schon sehr zeitintensiv“, meinte Arndts. Aber sie macht es ja nicht allein, sondern wird natürlich auch von ihren Vorstandskolleginnen unterstützt. Manche für den Verein zunächst verschlossene Tür konnte durch den ehemaligen Profi-Fußballer Simon Terodde geöffnet werden. Er ist seit Jahren Schirmherr des Vereins.

Ungewöhnlich ist, dass Herzpflaster ein Verein ist, in dem die Mitglieder keine Beiträge entrichten müssen. „Der Verein lebt ausschließlich von Spenden“, erklärt Bianca Arndts. Sie begründet das damit, das die betroffenen Familien ohnehin einen hohen finanziellen Aufwand betreiben müssen. Die Unterstützung der betroffenen Familien bezieht sich überwiegend sinngemäß mit Rat und Tat und eher nicht direkt mit Geld, sondern beispielsweise mit Tankgutscheinen oder im Bedarfsfall auch mit Unterstützung im Haushalt. Wer den Verein unterstützen möchte, kann sich direkt an Bianka Arndts (Telefon 02874-1311) wenden. Dies gilt auch für betroffene Familien, die sich Hilfe holen wollen.

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