Schimmelbefall in der Werther Grundschule

„Kinder sollen und müssen in einem guten Lernumfeld aufwachsen“, betonte Bürgermeister Michael Carbanje gestern bei einem Ortstermin in der Grundschule Werth. Angesichts der Substanz des Schulgebäudes und vor allem wegen eines Pilzbefalls ist das gute Lernumfeld eher nicht gegeben.

Bürgermeister entschuldigt sich für mangelnde Information

Bürgermeister Michael Carbanje entschuldigte sich für die mangelnde Information (©Frithjof Nowakewitz)

Vor einiger Zeit wurde in der Schule ein Pilzbefall festgestellt wurde. Darüber wurden die Eltern von der Verwaltung zunächst nicht informiert. Dies hat bei den Eltern zu Unmut geführt. „Das ist leider fehlgelaufen, dafür möchte ich mich entschuldigen“, erklärte Carbanje. Im Verlaufe des Ortstermin machten sich die Eltern aber nicht nur wegen der fehlenden Information der Verwaltung Luft, sondern auch wegen dem allgemeinen Zustand der Räume. Besonders im Fokus standen dabei die Toiletten.

Raumluftprüfung soll für Klarheit sorgen

Die nicht unbegründete Sorge der anwesenden Eltern ist, dass der Pilzbefall möglicherweise zu gesundheitlichen Problemen der Kinder führen könnte. Eine genaue Auskunft konnte Bürgermeister Carbanje darüber nicht geben. Ein Pilzfachmann habe Carbanje zufolge anhand eines gemachten Fotos ausgesagt, dass es sich dabei um einen Rotfußröhrling handelt, von dem keine Gesundheitsgefahr ausgehe. Labortechnisch untersucht wurde der Pilz allerdings nicht, da er nach der Beseitigung vernichtet wurde. „Wir haben veranlasst, dass in der kommenden Woche in der Schule eine Grundreinigung mit anschließender Raumluftprüfung vorgenommen wird“, erklärte Carbanje. Damit könnte festgestellt werden, ob sich Pilzsporen in der Raumluft befinden.

Grundschule Werth soll oberste Priorität haben

Archivbild: Frithjof Nowakewitz

Von den Anwesenden Eltern kam dann die Fragen, wie denn der aktuelle Planungsstand zum Neubau der Schule ist. Rüdiger Jacobsen, selbst Vater zweier Kinder, die in Werth unterrichtet werden, erklärte, dass man sich als Eltern allein gelassen fühlt. „Man erfährt nichts darüber, mit welcher Priorität der Neubau der Schule angegangen wird und das macht dann auch wütend“, erklärte Jacobsen mit Hinweis darauf, dass auch die Grundschulen in Anholt und Isselburg im Planungskonstrukt Grundschulen enthalten sind. „Es ist vollkommen klar, dass aufgrund der baulichen Situation die Grundschule Werth oberste Priorität haben muss“, machte SPD-Sprecherin Kerstin Hebing deutlich. Michael Carbanje wies in dem Zusammenhang den Vorwurf zurück, den Neubau nicht zu wollen. „Das ist ein demokratischer Beschluss und wenn der Rat eine Entscheidung trifft, stehe ich auch dazu“, erklärte Carbanje. Der Bürgermeister machte deutlich, die Schulpflegschaft um die Vorsitzende Sabrina Knebelkamp in Zukunft zu informieren. „Wir nehmen Sie bei jedem Schritt mit, damit Sie Klarheit und Transparenz haben“, bekräftigte Carbanje.

Thema steht am 20. November auf der Tagesordnung

Das Thema wird im Ausschuss für Planung, Verkehr und Wirtschaft am 20. November um 17:30 Uhr in der Bürgerhalle Herzebocholt auf der Tagesordnung stehen. Rüdiger Jacobsen zeigte sich ganz überrascht, dass Sitzungen von Ausschüssen und Rat einen öffentlichen Teil haben, an dem jeder als Zuhörer teilnehmen kann. „Das habe ich überhaupt nicht gewusst“, meinte Jacobsen und fügte an, dass es sicherlich vielen politisch Interessierten so ginge.

Sanitär-Container sollen für Abhilfe sorgen

Nicht unerwähnt ließen zahlreiche Eltern die Tatsache, dass die Toiletten der Grundschule in einem schlechten baulichen und hygienischen Zustand sind. Zahlreiche Mütter erklärten, dass sich ihre Kinder weigern, die Toiletten zu nutzen. Michael Carbanje sah sich den Zustand direkt vor Ort an und sprach davon, dass durch Sanitär-Container Abhilfe geschaffen werden könnte.