Seit dem 1. September ist der 59-jährige Christian Vedder neuer Kämmerer und Erster Beigeordneter in Isselburg. Aber wer ist der „Neue“ eigentlich? Und warum hat er sich um diese Position beworben? Im persönlichen Gespräch erläuterte Christian Vedder seine Beweggründe dafür, ging aber auch auf die personelle Situation in der Verwaltung ein.
„Prinzipiell reizen mich Aufgaben, die ich immer als Herausforderung betrachte, die mich aber auch zufrieden machen“, erklärte Vedder. Mit einem Lächeln fügte er hinzu, dass er immer das bereute, was er nicht getan hat. Nach zwei Amtsperioden von 2009 bis 2020 als Bürgermeister in Südlohn kam eine Anfrage der Anwaltskanzlei „Wolter Hoppenberg“. „Die Kanzlei ist auch im Bereich Mittelstandsberatung tätig, was genau mein Ding ist“, erzählte Christan Vedder. Kommunen und andere öffentliche Einrichtungen sind Vedder zufolge auch immer etwas mit Juristerei zu tun haben.
„Dann kam über verschiedene Kanäle die Anfrage, ob ich mich nicht nochmal verändern wolle und zu schauen, was Isselburg so zu bieten hätte.“ Nach einigen Gesprächen folgte dann das Bewerbungsverfahren. „Das Ergebnis kennen Sie und sitzt jetzt vor Ihnen“, meinte der neue Kämmerer.
Interessant, vielfältig und herausfordernd
Nach nun knapp zwei Monaten sieht sich Christian Vedder auf dem richtigen Weg. „Die Arbeit ist interessant, vielfältig und herausfordernd, bietet aber auch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Sie ist so, wie ich sie mir im Vorfeld auch vorgestellt habe.“ Vedder hob hervor, dass in Isselburg viele Projekte auf der Liste stehen. Viele gehen aber mit Notwendigkeiten und Hürden in Form von Gesetzen einher. „Dabei profitiere ich natürlich von meiner Erfahrung als Bürgermeister. Die Themen Finanzen und Flüchtlinge waren auch zu meiner Zeit in Südlohn aktuell.“ In dem Gespräch hob Vedder hervor, dass er viel Verständnis für die Mitarbeiter hat. „Gerade der Bereich Soziales läuft seit 2015 auch in Isselburg im Krisenmodus“, macht Vedder deutlich. „Es ist eine extreme Herausforderung für die Mitarbeiter allein schon wegen der vielen unterschiedlichen Sprachen. Da muss man auch mal Danke sagen“, erklärte der 59-Jährige.
Zufriedenheit schaffen
In dem Zusammenhang kritisierte Vedder Land und Bund, die immer mehr Aufgaben auf die Kommunen übertragen, die dafür erforderlichen Mittel aber nicht in der nötigen Höhe zur Verfügung stellen. „Damit macht man Städte arm, was dazu führt, dass die auch ihre Pflichtaufgaben kaum noch erfüllen können.“ Vedder zufolge spielt auch der Fachkräftemangel eine Rolle dabei, wenn anstehende Projekte nur langsam fortgeführt werden können. „Ich kann aber für Isselburg freudig sagen, dass wir jetzt zum Jahreswechsel wieder die ersten Einstellungen vornehmen“, erklärte der Kämmerer und Erste Beigeordnete. Wichtig ist für Christian Vedder eine Zufriedenheit bei den Mitarbeitern zu schaffen, mit dem Ziel, dass sie eben nicht die Verwaltung verlassen. „Dies hat mit Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitsplätze zu tun, um Mobileworking möglich zu machen“, erklärte Christian Vedder. Übergangsweise muss er sich aufgrund der fehlenden Leitung in der Personalabteilung zunächst auch um diesen Bereich kümmern.
Hier haben sich alle geholfen
Als seine nächsten Aufgaben sieht Christian Vedder die Verbesserung der Arbeitssituation und im Bereich Personalmanagement die Neubesetzung von nichtbesetzten Stellen. „Hier haben sich alle gegenseitig geholfen, aber das kann auf Dauer nicht der Sinn sein, weil es dann auch auf Kosten der eigenen Aufgaben gehen kann“, erläuterte Vedder. Deshalb ist die Aufstockung des Personals eine der zeitnahen Aufgaben. „Also allen herzlich willkommen, bewerbt euch“, meinte Christian Vedder zum Ende des Gesprächs.