Wer mal muss, hat ein Problem

Wer kennt das Problem nicht? Die Blase drückt, aber weit und breit keine Toilette. In Anholt könnte sich das bald ändern.

Anholt wird immer noch von vielen Radtouristen besucht. Dabei steht nicht immer nur die Wasserburg als Anziehungspunkt im Fokus. Manche Radfahrer fahren nur durch, andere bleiben, um sich den Ort anzuschauen. Wer dann mal muss, könnte ein Problem bekommen, vor allem dann, wenn Gastronomiebetriebe geschlossen sind. Eine öffentliche Toilette gibt es – sie ist allerdings seit langem geschlossen. Dies war im jüngsten Ausschuss für Planung, Verkehr und Wirtschaft wieder ein Thema.

Öffentliches WC in Anholt ist seit langem geschlossen
Das öffentliche WC in Anholt soll jetzt saniert werden (©Frithjof Nowakewitz)

Rollstuhlgerecht und mit Wickelmöglichkeit

In der Beschlussvorlage heißt es, dass die Räumlichkeiten, die sich im Mehrzweckgebäude an der Schneidkuhle befinden, durch das Gebäudemanagement überplant wurde. Verschiedene Handwerksbetreibe haben sich die umzubauenden Räumlichkeiten zwecks Angebotserstellung angesehen. Derzeit werden weitere Vergleichsangebote eingeholt, um anschließend mittels Verhandlungsvergabe zu entscheiden. Aus der Beschlussvorlage geht hervor, dass sich nach jetzigem Stand die Kosten für die Sanierung für das rollstuhlgerechte WC voraussichtlich auf knapp 70.000 Euro belaufen werden. Dabei wurde auch an eine Wickelmöglichkeit gedacht, die mit Kinderwagen erreichbar ist.

Elektronischer Schließmechanismus

Einig waren sich die Ausschussmitglieder darin, die Sanierung der Räumlichkeiten vorzunehmen. Nicht so ganz einig waren sie sich allerdings darin, wie man die Räumlichkeiten vor Vandalismus schützen kann und ob die Nutzung der Toiletten kostenpflichtig sein soll. CDU-Fraktionssprecher Frank Häusler plädierte dafür, dass die Türen verschlossen sind und sich nur nach Zahlung eines Nutzungentgeltes elektronisch öffnen. Er sprach von einem Betrag von 50 Cent, der mittels Kredit- oder EC-Karte gezahlt werden soll. Hildegunde Hagemann wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass Kinder und Jugendliche möglicherweise keine Karte haben und dann das WC nicht nutzen könnten. „Da wäre es schon besser, dass, wenn schon kostenpflichtig, das Öffnen der Türen durch Münzeinwurf möglich sein muss“, erklärte sie. Aus der Beschlussvorlage geht hervor, dass die Einrichtung eines Bezahlsystems für die entgeltliche Nutzung der öffentlichen WC-Anlage auf zusätzlich ca. 6.500 Euro brutto kosten wird.

Angebote zur Reinigung einholen

Zudem stand die Frage im Raum, durch wen die Örtlichkeiten gereinigt werden soll. In der Beschlussvorlage benennt die Verwaltung bei einer täglichen Reinigung die Kosten auf ca. 2.800 Euro brutto monatlich. Hier soll der CDU-Fraktion zufolge für die Reinigung ein Angebot des jetzigen Dienstleisters der Anholter Grundschule eingeholt werden. Als Alternative soll die Reinigung der Toiletten durch bei der Stadt beschäftigte „Minijobber“ überprüft und gerechnet werden. Der Antrag der CDU enthielt auch die Öffnungszeiten der Toiletten, die im Sommer (April bis Oktober) von 7 bis 22 Uhr und in der Winterzeit (November bis März) von 7 bis 19 Uhr geöffnet sein sollen.  

Mehrheitlich – nicht einstimmig

Beschlossen wurde dann mehrheitlich, dass die Umsetzung der Baumaßnahmen in Angriff genommen wird und dass für die Reinigung ein Angebot beim Unternehmen eingeholt wird, das aktuell die Reinigung in der Grundschule vornimmt. Zudem soll die Zugänglichkeit durch ein elektronisches Schließsystem geregelt werden, dass nur nach Zahlung von 50 Cent mittels EC- oder Kreditkarte, sowie anderer elektronischer Zahlungsmöglichkeiten geöffnet werden kann.