Kevin Schneider will Bürgermeister werden

Gemunkelt wurde viel und die Gerüchteküchte brodelte. Jetzt ist es raus: Kevin Schneider (33) will Bürgermeister in Isselburg werden. Bei einem gemeinsamen Pressetermin von CDU, SPD und FDP verkündeten die drei Parteien, dass Schneider für sie der richtige Kandidat ist. Die klare Ansage der drei Parteien: „Mit Michael Carbanje geht es als Bürgermeister nicht weiter, wir wollen ihn ablösen“.

Kerstin Hebing und Rebecca Kramer (SPD), Frank Häusler und Ulrich Gühnen (CDU), sowie Lukas Richter (FDP – ganz rechts) schicken gemeinsam Kevin Schneider (FDP – 2.v.r.) ins Rennen bei der Bürgermeisterwahl am 14. September 2025 (©Frithjof Nowakewitz)

„Der brennt für Isselburg“

Ulrich Gühnen und Frank Häusler von der CDU, sowie Rebecca Kramer und Kerstin Hebing(SPD), erklärten, schon längere Zeit über einen geeigneten Kandidaten nachgedacht zu haben. Zunächst getrennt von einander, später dann auch gemeinsam. „Es liegt nahe, Kevin Schneider als gemeinsamen Kandidaten zu unterstützen“, meinte Frank Häusler. Er stellte vor allem heraus, dass Schneider die Fähigkeit und den Willen hat, in Isselburg etwas zu bewegen. „Der brennt für Isselburg“, machte Häusler deutlich. Er führte dass auf die bisherigen Tätigkeiten Schneiders zurück. „Er hat sich Fähigkeiten als Büroleiter in Berlin beim FDP-Bundestagsmitglied Karlheinz Busen erworben. Kevin weiß wie Politik aber auch Verwaltungsarbeit geht“, erläuterte Frank Häusler.

SPD: Abkehr vom Bürgermeister

Ulrich Gühnen erklärte, dass es bei der Isselburger Politik und den Entschluss für Schneider nicht um Parteifarben, sondern ausschließlich um das Wohl von Isselburg geht. Kerstin Hebing meinte, dass man innerhalb der SPD zunächst nicht unbedingt Kevin Schneider als Kandidat sah. Bekanntlich hatte die SPD den parteilosen Michael Carbanje bei seiner Bürgermeisterkandidatur bis hin zur Wahl unterstützt. In letzter Zeit sei es jedoch zur Abkehr vom Bürgermeister gekommen. „Es gibt keinen Dialog mehr, Michael Carbanje spricht nicht mit uns“, machte Hebing deutlich. „Wir als Parteien werden sicherlich auch weiterhin in politischen Themen gelegentlich unterschiedlicher Meinung sein, werden aber immer das Gespräch zum poltischen Gegner suchen und zu einem gemeinsamen Konsenz kommen“, meinte Frank Häusler. Dabei machte er deutlich, dass Mehrheiten im Vorfeld jeder Sitzung eigentlich gemeinsam mit dem Bürgermeister gesucht werden müssen. „Da passiert seitens Michael Carbanje überhaupt nichts“, waren sich alle einig.

Kein Dialog zwischen Grünen und CDU, FDP und SPD

Zerrissen scheint auch das politische Tischtuch zwischen den Isselburger Grünen und den drei anderen Parteien zu sein. Auch dort findet Häusler zufolge kein Dialog statt. „Das politische Arbeit auch über Parteigrenzen hinaus geht, zeigen doch die gemeinsamen Anträge von CDU, SPD und FDP in letzter Zeit“, erklärte Ulrich Gühnen und nannte dabei das Thema Schulneubau in Werth. „Die wollen immer noch den Bürgermeister schützen, dass können und wollen wir aber nicht mehr mittragen“, sind sich die drei Fraktionen einig.

Schneider: „Weiterbildung ist auch für Führungskräfte ein Muss“

Wer ist nun Kevin Schneider? Seit seinem neunten Lebensjahr wohnte der 33-Jährige in (Alt)Isselburg. Vor einigen Monaten hat er seinen Wohnsitz gemeinsam mit seiner Partnerin nach Anholt verlegt. Schneider ist in Rees zur Realschule gegangen und hat im Rahmen des Unterrichts auch das dortige Jugendparlament besucht. „Das hat mich fasziniert“, erzählte Schneider. Schon mit 15 hat er sich politisch – damals bei der SPD – engagiert. „Damals hat er uns schon ganz schön genervt“, meinte Frank Häusler mit einem Augenzwinkern. Schneider hat nach eigenen Angaben das 1. juristische Staatexamen abgelegt. Neben seiner normalen Tätigkeit in Berlin absolviert Kevin Schneider berufsbegleitend aktuell ein Studium zum „Master of Public Management“ an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Seit 2009 ist Schneider Mitglied des Stadtrates und seit 2014 Fraktionsvorsitzender der FDP in Isselburg und seit 2020 auch Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion im Kreis Borken. Jetzt will Kevin Schneider sein Wissen und seine Fähigkeiten als Bürgermeister einbringen.