Werther Rathaus könnte ein Eventzentrum werden

In der am vergangenen Dienstag stattgefunden Bürgerversammlung sollten eigentlich vier Interessenten ihre Konzepte zum Kauf und der Nutzung des Werther Rathauses vorstellen. Erschienen waren allerdings nur zwei Interessenten, wovon allerdings nur einer ein schlüssiges Konzept vorlegte.

Wie bereits mehrfach berichtet, droht das Rathaus dem Verfall, wenn nicht relativ kurzfristig mit einer intensiven Sanierung begonnen wird. Hierzu fehlt der Stadt allerdings das Geld. Für die Beseitigung der Feuchtigkeitsschäden, sowie einer neuen Heizung- und Elektroinstallation werden rund 95.000 Euro veranschlagt.  Durch die Berichte in den Medien aufmerksam geworden, richtete ein Interessent eine Anfrage an die Stadt. Daraufhin schrieb die Stadt das Objekt öffentlich aus. Insgesamt meldeten sich dann vier Intereressenten, die das Rathaus gern kaufen und sanieren würden. Einer der Interessenten erklärte per Mail seinen Verzicht, ein anderer erläuterte seine Vorstellungen ebenfalls per Mail.

Relativ konkrete Vorstellungen präsentierte Albert Scholten (Foto). Der Baufachmann aus Bocholt, der sich nach eigenem Bekunden bundesweit mit der Bausanierung befasst, will das Torhaus kaufen, sanieren und dann für fünf bis zehn Jahre als Büro nutzen. Danach könne er sich das Haus als Eventzentrum vorstellen. Hochzeiten, Geburtstagsgesellschaften oder andere Feste könnten in den Räumen gefeiert werden. So könnten alle Bürger „ihr“ Rathaus nutzen. Für viele ist allerdings der Bezug zu dem Haus verloren gegangen, weil schon lange keiner mehr die Räumlichkeiten von innen gesehen hat. Schon vor dem jetzigen Leerstand wurden die Räumlichkeiten als Büro genutzt. Dies mag ein Grund dafür sein, dass die Werther längst nicht so vehement gegen den Verfall und den Leerstand protestierten, wie es noch die Anholter Bürger bei ihrem Rathaus gemacht haben.

Albert Scholten, der mit einer Wertherin verheiratet ist, sieht sich selbst aber nur als Impulsgeber für die Stadt und die Werther Bürger. Von ihnen müsse die zukünfte Entwicklung des Werther Ortskern ausgehen. „Das Leben müssen die Menschen bringen, nicht die Investoren“, erklärte Scholten abschließend.