Schlechtes Wetter – Volle Halle – Ganz starke Musik

„Das war unheimlich, das war unheimlich gut“, bekräftigte Moderatorin Julia Beusing-Terhorst nach einem Musikstück des Blasorchesters. Und das sah das Publikum in der vollbesetzten Werther Stadthalle genauso. Das Vororchester, das Jugenblasorchester und das Blasorchester präsentierten sich jeweils mit einer ganz starken Darbietung.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Heinz Streuff, begann das Vororchester unter der Leitung von Ralf Schmittkamp mit dem Stück „A little Suite of horror“. Es interpretierte Halloween mit seinen Kürbismännern, Skeletten, Zombies und anderen eigenartigen Gestalten. Es folgte „Divertimento für Klarinette und Band“ vom Komponisten Massimo Bertaccini, der den Stil der italienischen und tiroler Polka vereinte. Tim Hakvoort (Foto), der im letzten Jarh beim Landeswettbewerb Jugend musiziert den ersten Paltz erreichte, präentierte hierbei mit der Klarinette als Solist seine hervorragende Musikalität. Das Vororchester verabschiedete sich mit einem Stück, dass vielen Kindern ein Begriff ist. Wer kennt nicht den kleinen, von Peter Maffay erfundenen Drachen Tabaluga. Die jungen Musiker präsentierten mit „Nessaja“ das wohl bekannteste Stück aus dem Album „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“.

Am 9. Oktober 1986 wurde es in London uraufgeführt und am Broadway ist es mit knapp 7.500 Aufführungen das wohl meist gespielte Stück. Die Rede ist vom „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd-Webber. 1988 gab es in Wien die erste deutschsprachige Aufführung und das Theater Neue Flora in Hamburg wurde extra dafür gebaut. Das Jugenblasorchester präsentierte unter der Leitung von Guido Schrader das Stück von Andrew Lloyd-Webber. Es folgte das Stück „Another opening“ von Fritz Neuböck, bei dem Martin Alofs den Taktstock schwang. Wer kennt nicht den Film „Spiel mir das Lied vom Tod“, zu dem Ennio Morricone die Musik schrieb. Das Arrangement von Johan de Meij „Moment for Morricone“ gehört bis heute zu den weltweit erfolgreichsten Veröffentlichungen für Blasorchester. Das Jugendblasorchester setzte unter der Leitung von Guido Schrader die Melodien des Westerns gekonnt in Szene.

Das Blasorchester eröffnete unter der Leitung von Wolbert Baars seinen Teil mit dem „Lied ohne Worte“ von Olf Rudin, der als einer der bedeutendsten deutschen freischaffenden zeitgenössischen Komponisten gilt. Es folgte der „Marsch der belgischen Fallschirmspringer“. Während des zweiten Weltkrieges wurde 1942 beim belgischen Militär die Abteilung der Fallschirmjäger gegründet. Auf Drängen des Kommandanten Eddy Blondeel komponierte Pieter Leemans für die Einheit diesen Marsch als Erkennungszeichen. Mit dem Stück „Lo que vendra“ von Astor Piazzolla wurde das Konzert fortgesetzt. Der als Einzelkind aufgewachsene Astor war vier Jahre alt, als seine Familie wegen der schlechten Wirtschaftslage von Argentinen nach New York zog. Er begeisterte sich schon früh für Jazz und die Musik von Johann Sebastian Bach. Die beiden Stilrichtungen, gepart mit dem argentinieschen Tange sind vereint in „Lo que vendra“, oder zu deutsch: Was noch kommen wird… Den Abschluss für das Blasorchester bildete „Xenia Sarda“ von Hardy Mertins. Mertins gehört zu einem der merkwürdigsten Gestalten der südholländischen Blasmusik. Beispielsweise schloss er sich immer in einem Weinkeller ein und kam erst dann wieder heraus, wenn die Komposition fertig war. „Xenia Sarda entspricht im Stil einer italienischen Oper und vereint typisch mediterranes Flair mit einer Vielfalt von Melodien und Charakteren.

Den Abschluss des Konzerts bildeten dann alle drei Sparten, die gemeinsam mit weihnachtlichen Melodien die Veranstaltung ausklingen ließen. Auch heute war der Eintritt frei, jedoch bat Heinz Streuff das Publikum um Spenden, die für einen karitativen Zweck verwendet werden. In diesem Jahr wird das Elisabeth-Haus in Isselburg bedacht. Mit der Spendensumme soll die Betreuung Demenzkranker unterstützt werden.