Am Asylbewerberheim scheiden sich die Geister

Am Asylbewerberheim ist eigentlich nichts, wie es sein sollte
Am Asylbewerberheim ist eigentlich nichts, wie es sein sollte

Rund zwanzig Jahre stehen nun die Gebäude neben dem Klärwerk, in dem die Asylbewerber untergebracht sind. Und es scheint so, als ob an der damaligen Leichtbauweise der Zahn der Zeit mächtig genagt hat. Hauptmangel ist die fehlende Wärmedämmung. Daraus resultiert eine hohe Schimmelbildung in vielen Räumen.

In der gestrigen Sitzung des JSSKS nahm Uwe Übelacker dies zum Anlass, vehement für Investitionen zur Erneuerung des Asylbewerberheimes einzutreten. „Man kann keinem Menschen zumuten, dort zu wohnen, denn der Zustand ist hochgradig gesundheitsschädlich“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Grünen. Es sei, so Übelacker, schlichtweg menschenunwürdig. Frank Schaffeld (Fachbereich Ordnung u. Soziales) berichtete über ständig laufende Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen, die vom Bauhof ausgeführt werden. Er wies aber auch auf die oftmals schwierige Einstellung der dort wohnenden Menschen hin. Auch Antonio Luis (SPD) merkte an, dass man als Bewohner einer solchen Einrichtung auch pfleglich mit den ihm überlassen Räumen und Gegenständen umgehen sollte. Das scheint aber bei den wenigsten Bewohnern so zu sein.

Übelacker kritisierte, dass es für 31 Bewohner nur eine halbwegs funktionstüchtige Waschmaschine gebe, bei der aber das Wasser nicht abgepumpt wird. Die Wäsche werde also noch vollkommen nass aus der Maschine genommen und auf den Heizkörpern getrocknet. Einen Wäschetrockner gibt es nämlich nicht. „Da braucht man sich über Schimmelbildung nicht wundern“, erklärte Übelacker. „Wenn da das Gesundheitsamt reinschaut, machen die die Bude gleich dicht“, ergänzte er.

Der Stadt wird nach einem bestimmten Zuweisungsschlüssel die Aufnahme von Asylbewerbern auferlegt. Sie ist damit auch zu einer entsprechende Unterbringung verpflichtet. Mit den abrissreifen Gebäuden ist das derzeit sicherlich nicht so. Doch mangels finanzieller Möglichkeiten wird ein Neubau nicht möglich sein. So sind Mitarbeiter des Bauhofs ständig damit beschäftigt, die größten Mängel zu beheben.